Alle wieder da! Kann losgehen.
Liebe Leserinnen und Leser,
Zurück aus der Sommerpause haben wir mittlerweile
Betriebstemperatur erreicht und begleiten euch ein Stück des Weges in den
Spätsommer und in ein neues Schuljahr.
Norman
ruft als Landeselternsprecher auf, sich impfen zu lassen.
Findet ihr nicht auch, dass die Kinder die Solidarität der Erwachsenen mehr als
verdient haben? So lange es für die Jüngeren noch keinen zugelassenen Impfstoff
gibt bzw. eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) aussteht, ist es
Aufgabe der Älteren, die Kinder zu schützen, indem sie sich immunisieren. Fasst
euch ein Herz, geht zur Impfung. Mittlerweile ist das unkompliziert ohne lange
Wartezeiten möglich.
Zur Impfung von Kindern ab 12 Jahren hat die Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung auf ihren Webseiten nützliche Informationen
bereitgestellt. Es ist sicher sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen.
Wichtiger ist jedoch, dass Kinder von niemandem unter Druck gesetzt werden. Jeder
Jugendliche hat das Recht, die Empfehlung der Stiko abzuwarten – egal wie lange
das dauert.
Bei uns ist Norman vor allem als Sonntagswanderer präsent:
An jedem 7. Tag der Woche umrundet er einen der zahlreichen Seen im Berliner
Umland und in den Weiten des Nachbarlandes mit seinen Naturschutzgebieten,
Wäldern und sanften Hügeln. Nach sommerlichem Fremdwandern in Tirol hat der
leidenschaftliche Naturfotograf seine Touren in Brandenburg wieder aufgenommen.
Zuletzt rund um das Anglerparadies Trebuser
See.
Ruby
ist auch wieder auf dem Posten und beantwortet als unabhängige
Qualitätsbeauftragte der Senatorin Anfragen hauptsächlich von Eltern, aber auch
von Schülerinnen und Schülern und schulischem Personal.
Zum neuen Schuljahr hat Ruby wieder mit hunderten von Fragen
und Beschwerden gerechnet, es sind aber bisher „nur“ rund 30 Mails am Tag. Dazu
gehören Fragen zur Maskenpflicht, zum Testen, zur Attestpflicht oder zur
Durchführung der Elternabende im neuen Schuljahr. Einige dieser kleinen
Alltagsfragen veröffentlichen
wir hier anonymisiert.
Nicht wenige Eltern wünschen sich das Homeschooling zurück –
entweder weil sie sich Sorgen um eine Ansteckung mit dem Corona-Virus machen,
oder, das ist auch nicht selten, weil ihre Kinder zu Hause lieber und besser
lernen als im Klassenzimmer. Diesen Familien kann derzeit nicht geholfen
werden, es gilt die Präsenzpflicht ausnahmslos für alle.
Dabei gäbe es doch jetzt digitale Möglichkeiten? Ein wenig
Beinfreiheit für die Schulen könnte helfen, das Lernen zu Hause zumindest
zeitweise möglich zu machen, jeweils natürlich in Absprache mit den
unterrichtenden Lehrkräften. Dazu braucht es einerseits eine gewisse
Elastizität in der Verwaltung, andererseits eine positive Haltung bei den
Pädagogen. Den Beleg für starke Beharrungskräfte liefert derzeit eine
Schulleitung, die den Impfnachweis per QR-Code nicht akzeptiert: In der
handyfreien Schule sei der Nachweis in Papierform vorzulegen.
Prost Mahlzeit. Die Veränderung des Schulsystems ist eine
Herkulesaufgabe.
Natascha
hat das passende Buch dafür. „Die 12 Heldentaten des Herkules“ ist
ein neues Buch aus dem Kindermann-Verlag, und unsere Expertin für gute
Kinderbücher ist sehr angetan: „Anna Kindermann führt uns in diesem Bilderbuch
durch die zwölf Aufgaben, die Herkules aufgetragen wurden und macht in ihrer
frischen Erzählweise die Welt der griechischen Mythologie auch schon ganz
jungen Kindern zugänglich. Wir hören vom Orakel von Delphi, lernen die Hydra
kennen und lesen kurzweilig erzählt über Herkules’ Heldentaten. Timo Becker hat
das Buch aussagekräftig und modern illustriert.“
Nataschas Besprechung ist ab
Freitag in ihrer Rubrik zu lesen.
Und ich
werfe die Bälle in die Luft, halte Ausschau nach nützlichen
Informationen und stelle sie auf berlin-familie zur Verfügung. Kostenlos und
werbefrei, Spenden sind gerne gesehen und dringend notwendig.
In einer größeren Recherche hinterfrage
ich den Sinn von mobilen Luftreinigern in Schulen. Im Ergebnis sind sie Geldverschwendung
und Ergebnis einer populistischen Politik, die sich dem Druck hilfloser Eltern
beugt weil sie fürchtet, bei den Wahlen abgestraft zu werden.
Dabei wäre es angesagter, über Bildung zu sprechen statt
über Trostpflästerchen für ein unterfinanziertes System, dessen Mängel in der
Krise erst so richtig deutlich wurden. Auch das „Corona-Aufholprogramm“ ist die
Fortsetzung des Bildungssparens mit lächerlich geringem finanziellen Aufwand.
Mit der Haltung „Wenn ihr alle schön fleißig seid“, schiebt die Politik zudem die
Verantwortung für ihr Komplettversagen den Kindern zu. Sie müssen jetzt
Lehrpläne abarbeiten und Arbeitsblätter ausfüllen – aufholen halt. Damit dann
irgendwann alles ganz normal weitergehen kann. Chance verpasst.
Eigene Ideen können diesem organisierten Unsinn
entgegenwirken. Hinweise auf Förderprogramme, die eure Initiativen unterstützen
können, findet ihr auch in unserem Veranstaltungskalender.
Engagiert euch!
In diesem Sinne, herzliche Grüße
Daniela