15. Jun 2022
Ein Tag, ein Thema, viele Möglichkeiten. Projekttage bieten Raum für selbständiges Erkunden und vertieftes Lernen.
Wie ist das geregelt? An den Elternfortbildner und Schulberater Constantin Saß wurde dieses Thema herangetragen:
Die Schule hat den Eltern kürzlich mitgeteilt, dass Ende Juni für alle Jahrgänge ein Projekttag stattfinden wird. Dieser sei eine schulische Veranstaltung. Was wird denn bei einem Projekttag gemacht? Geht das zulasten der Unterrichtszeit?
Schule verändert sich: Die Schüler arbeiten manchmal jahrgangsgemischt, fächerübergreifend oder an außerschulischen Lernorten. Jeder Schultag kann im Prinzip zumindest teilweise als „Projekttag“ gestaltet werden. Die Bezeichnung ist daher etwas aus der Zeit gefallen, findet sich aber in vielen schulischen Jahresplänen wieder. Und – natürlich – ist die Planung und Organisation dieser Lernzeit: geregelt.
Projekttage sind für Schülerinnen und Schüler verpflichtende schulische Veranstaltungen im Rahmen des Schulbetriebs. Sie beschäftigen sich mit unterrichtsbezogenen Themen und orientieren sich dabei am Rahmenlehrplan. Für die Durchführung sollen klare Themenvorgaben und Zielvorstellungen formuliert werden. Beispiele für mögliche Projekte sind Themenfelder wie Nachhaltigkeit, gesunde Schule, Gewaltprävention, Gerechtigkeit und sozialer Umgang, künstlerische Aktivitäten, Schülerzeitungen, sicherer Schulweg oder Partizipation und Demokratiebildung. Die einzelnen Klassen oder Jahrgänge können eigene Arbeitsschwerpunkte erarbeiten.
Die Veranstaltungen ersetzen am jeweiligen Projekttag den regulären Fachunterricht. Sie können innerhalb der bestehenden Lerngruppe oder auch klassen- oder jahrgangsübergreifend organisiert werden. Ausdrücklich kann er auch an außerschulischen Lernorten (wie z.B. Museen, sozialen Einrichtungen oder Gartenschulen) durchgeführt werden.
Projekttage sind gerade in der Zeit vor den Sommerferien eine beliebte Gelegenheit, mit handlungsorientierten Ideen das selbstständige Lernen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Sie können für alle Schulbeteiligten eine wertvolle Ergänzung und auch eine Abwechslung von den üblichen Lernformen sein. Im Einzelfall können auch ganze Projektwochen durchgeführt werden.
Die Durchführung von Projekttagen muss durch die Schulkonferenz beschlossen werden; damit sind auch Elternvertreterinnen und Elternvertreter an der Entscheidung beteiligt. Es ist sinnvoll, dass zuvor auch die Gesamtkonferenz des pädagogischen Personals angehört wird. Verantwortlich für die Planung und die Durchführung ist die Schulleiterin oder der Schulleiter; für den Ablauf und den Inhalt der einzelnen Veranstaltungen im Rahmen des Projekttages sind die Lehrkräfte zuständig.
Schüler und Eltern sollen im Vorfeld über den Projekttag informiert werden; der Schultag könnte anders als gewohnt ablaufen. Zudem können auch Eltern in die Gestaltung des Projekttages einbezogen werden.
Ruby Mattig-Krone und Constantin Saß beantworten als erfahrene Elternvertreter und unabhängige Schulberater Elternfragen. Wir veröffentlichen ausgewählte Beispiele zu aktuellen Themen oder allgemeinen Angelegenheiten.
Kontaktmöglichkeiten finden sich in unserer Übersicht.
Seminare für Elternvertreter: Anstehende Termine finden sich im Veranstaltungskalender.
Hier finden Sie die häufigsten und nahezu zeitlos aktuellen Fragen:
Bildungspolitik - was Parteien, Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen zum Thema Schule und frühkindliche Bildung sagen.
Schule - Infos, Ideen, Akteure.
Darf das so sein? Warum geht das nicht? Wie ist das geregelt? Unsere Kolumnisten klären Schulrechtsfragen: Schulrechtsanwalt Andreas Jakubietz stellt Fallbeispiele aus seiner beruflichen Praxis vor. Die langjährigen Elternvertreter Constantin Saß und Ruby Mattig-Krone beantworten Elternfragen.
Kita: rund um Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung
Kindermedien: Apps und Webseiten für Kinder
Lernorte: Orte zum Lernen und Spaßhaben jenseits der Schule
Kostenlos, werbefrei und unabhängig.
Dein Beitrag ist wichtig, damit das so bleibt.
Unterstütze unsere Arbeit via PayPal.