25. Mai 2022
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine generelle Impfempfehlung für 5- bis 11-jährige gesunde Kinder ausgesprochen. Das Ziel ist eine Grundimmunisierung vor der erwarteten nächsten Corona-Welle im Herbst.
Die Fallzahlen sinken, die Pandemie ist gefühlt vorbei, die Sommerferien stehen vor der Tür – und die Stiko empfiehlt die Kinderimpfung für alle Kinder im Grundschulalter. Warum erst jetzt, fragen sich die einen. Welch weise Voraussicht, loben die anderen.
Wie auch immer man das sehen mag, zwei Dinge stehen wie ein Elefant im Raum: die von vielen Experten befürchtete nächste Corona-Welle im Herbst – und die sehr niedrigen Impfquoten unter jüngeren Kindern. In Deutschland waren Ende April nach Angaben des RKI 22,0 % der 5 – 11-jährigen Kinder einmalig und 19,1 % doppelt geimpft. Der Abstand zu den Älteren ist enorm: Bei den 12 – 17-Jährigen waren 63,1 % vollständig geimpft und 30,4 % hatten bereits eine Auffrischimpfung erhalten. Bei den 18 – 59-Jährigen waren 84,0 % vollständig geimpft und 63,1 % waren bereits aufgefrischt und bei den über 60-Jährigen waren 88,8 % vollständig geimpft und 79,3% hatten bereits mindestens eine dritte Dosis erhalten.
Alles in den Arm, heißt es also nun auch für gesunde Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, bisher galt die Impfempfehlung für diese Altersgruppe nur für Kinder mit Vorerkrankungen. Sie sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit 2 Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten. Gesunde Kinder, die mit vorerkrankten oder immungeschwächten Menschen zusammenleben, sollen zweifach geimpft werden. Allen anderen empfiehlt die Ständige Impfkommission zunächst nur eine COVID-19- Impfstoffdosis. Ob und wann eine weitere Impfdosis für sinnvoll erachtet wird soll „im Spätsommer bzw. vor Wiederanstieg der Infektionszahlen erneut evaluiert“ werden, heißt es.
Die STIKO empfiehlt auch für gesunde Kinder, bei denen noch keine SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen wurde, zunächst nur eine Impfstoffdosis. Ist der Zeitpunkt einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion bekannt, soll die Impfung frühestens 3 Monate nach der Infektion verabreicht werden. Gesunde Kinder, die bereits eine 2-malige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
Die Kommission geht davon aus, dass eine durchgemachte Corona-Infektion nicht ausreicht, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung sei erst durch eine „mehrmalige Auseinandersetzung mit dem SARS-CoV-2-Spikeprotein zu erlangen. Dies kann durch eine 3-malige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit zurückliegenden SARSCoV-2-Infektionen geimpft werden. Zwischen den jeweiligen Ereignissen muss jedoch ein zeitlicher Mindestabstand bestehen.“
Diese Einschätzung wird von den wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ausdrücklich geteilt. In Deutschland gehe man davon aus, dass sich die Mehrheit der Kinder mit Omikron infiziert hat, heißt es in einer Stellungnahme der Verbände. Über die Schutzdauer nach durchgemachter Omikron-Infektion lägen allerdings noch keine Daten vor. „Mehrere Studien haben jedoch gezeigt, dass der Immunschutz vor erneuter Infektion bei Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und anschließend eine Dosis mit einer mRNA-Impfstoffdosis erhalten hatten, deutlich besser ist als der Schutz nach alleiniger SARS-CoV-2-Infektion.“
Besonders wichtig ist den Kinderärzten eine Verminderung der indirekten Folgen einer Infektion wie Isolation und Quarantäne. „Auch wenn dies nicht der Verhinderung der primären Krankheitslast dient, waren die psychologischen und psychosomatischen Auswirkungen dieser Maßnahmen während der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche, wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, so belastend, dass es notwendig und angemessen erscheint, dies zukünftig mit allen Mitteln zu verhindern.“
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