01. Jul 2020
Wenn Kinder über ein Grundwissen zum Coronavirus verfügen, haben sie weniger Angst. Glauben Kinder Fake News, sind sie eher stark beunruhigt. Das zeigt eine weltweite Befragung von 4.322 Kindern zwischen 9 und 13 Jahren.
Die größten Ängste haben die in Deutschland befragten Kinder davor, dass ein Familienmitglied krank wird, sie für lange Zeit ihre Großeltern nicht mehr besuchen können und Urlaubspläne abgesagt werden oder sie sich zu langweilen beginnen. Dies sind Ängste, die sich in ganz ähnlichem Ausmaß weltweit finden.
Im weltweiten Vergleich deutlich geringer ist die Angst der in Deutschland befragten Kinder, dass sie selber oder ihre Haustiere erkranken. Auch die Sorge, zu viel Schulstoff zu verpassen, ist bei den befragten Kindern in Deutschland deutlich geringer.
Wer viel weiß, hat weniger starke Befürchtungen Sehr deutlich wird in dieser Studie der Zusammenhang von Befürchtungen und Wissen. Je weniger Fakten die Kinder zu dem Virus und wie man sich davor schützt kennen, desto höher ist der Anteil der Kinder, die „sehr beunruhigt“ sind. Insbesondere wenn Kinder auf kursierende Fake News hereinfallen, z. B. „das Coronavirus wurde von einer ausländischen Regierung als Waffe benutzt“ oder „Knoblauch verhindert, sich mit dem Coronavirus anzustecken“, sind sie häufiger „sehr beunruhigt“.
Mit Wissen, so die Schlussfolgerung, geht eine Verringerung der Angst einher. Die meisten der befragten Kinder in Deutschland konnten die Fake News entlarven und wussten im weltweiten Vergleich viel zum Thema Coronavirus.
Was die befragten Kinder in Deutschland beschreiben, ist die vermehrte Nutzung von Handy, Tablet und YouTube seit dem Shutdown. Die Medien dienen dabei vor allem dem Vertreiben der Langeweile, die Kinder gehen aber auch fest davon aus, mit ihnen Stress reduzieren zu können. Dass die Computer- und Onlinespiele sie entspanne, meinen die Jungen (mit 77 %) doppelt so häufig wie die Mädchen (37 %). Dieselbe positive Wirkung nehmen Kinder vom Fernsehen und von YouTube-Videos an.
Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk und die Stiftung PRIX JEUNESSE befragten 4.322 Kinder zwischen 9 und 13 Jahren in 42 Ländern, 100 davon in Deutschland. Feldzeit war 31. März bis 26. April 2020, also die Hochzeit des Lockdown in den meisten Ländern.
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