Helfen in der Pandemie: Nahrungsmittel für die Ärmsten in Ecuador

05. Okt 2020

von Benita Schauer
Helfen in der Pandemie:  Nahrungsmittel für die Ärmsten in Ecuador

Corona in Ecuador: Krankenschwestern und Lehrer bekommen seit Monaten kein Gehalt mehr, die Arbeitslosigkeit steigt, die Armut wächst. Unsere Autorin Benita Schauer lebt mit ihrer Familie in der Hauptstadt Quito – und bittet um Spenden.

Seit Mai dieses Jahres läuft unsere Spendenaktion für Ecuador nun schon – fast 30.000 Euro sind bereits zusammengekommen. (Den ersten Aufruf haben wir hier veröffentlicht) Wie gewonnen, so zerronnen muss man leider sagen, denn die Not wird immer größer. Wie viele andere haben zum Beispiel die in staatlichen Krankenhäusern angestellten Krankenschwestern seit drei Monaten kein Gehalt bekommen, bei den Lehrern sieht es ähnlich aus, fast fünfzig Prozent der Bevölkerung hatten schon vor dem Beginn des Corona-Lockdowns im März keine feste Arbeit. Ein Zehntel der Bevölkerung ist zum Überleben inzwischen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

Deshalb treffen wir uns mit jeweils einer kleinen Gruppe der „Damas Alemanas“ regelmäßig, um sowohl frische als auch haltbare Lebensmittel für jeweils 20-60 Familien einzukaufen und in Kisten zu packen. Das ist nicht nur wegen der Mengen eine logistische Herausforderung, denn nach wie vor ist Autofahren nur an bestimmten Tagen erlaubt. Bei der Austeilung arbeiten wir mit Kirchengemeinden und Klöstern überall in der Stadt Quito zusammen; die Mönche bringen die Kartons oft zu Fuß in die jeweiligen Corona-Hochburgen, wofür wir dankbar sind. Die Auslieferung wird mit Namenslisten und Fotos dokumentiert.

Wo wir selbst verteilen, helfen uns lokale Verantwortliche und Schulen, die die Bedürftigen identifizieren, Listen erstellen und dafür sorgen, dass am Austeilungsort alle mit Maske und Abstand warten, bis sie an der Reihe sind. Die strenge Maskenpflicht außerhalb des eigenen Hauses hinterfragt hier niemand, einige tragen zur Sicherheit gleich zwei übereinander. Freudentränen sind keine Seltenheit, wenn die physische Existenz wieder einmal für eine Woche gesichert ist; auf dem Land schleppt manche ältere Frau ihr gut 18 Kilo schweres Paket auch im Tragetuch nach Hause. Einer Familie mit acht Kindern, deren arg mitgenommenes Haus Autowerkstatt und Wohnort zugleich ist, brachten wir neulich ihre doppelte Ration direkt vor die Tür, weil der Vater die Mengen nicht alleine hätte tragen können.

Da wir auf diese Weise aber nur eine begrenzte Menge an Geld umsetzen könnten, helfen uns engagierte Einzelpersonen sowie gut vernetzte kleine Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen. Mit den Helfern sind wir oft wöchentlich in Kontakt, und wo möglich sehen wir sie persönlich – so sind wir sicher, dass die Spendengelder in unserem Sinne verwandt werden. Das ist wichtig für alle Beteiligten in einem Land, in dem Korruption eines der größten Übel ist.

Wir freuen uns über Ihre und Eure Unterstützung – damit wir auch noch in den kommenden Wochen Kisten packen und Not lindern können!

Damas Alemanas Ecuador Deutschland e.V.

VR-Bank Dinkelsbühl
Stichwort „Coronahilfe“
BIC: GENODEF1DKV
IBAN: DE18 7659 1000 0008 9163 73

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