Es heult, es piept, es blinkt, und das Radio spielt auch verrückt. Wenn das alles auf einmal und nur am zweiten Donnerstag im September und nur um 11 Uhr passiert, ist alles gut. Es ist nur eine Übung – bundesdeutscher Warntag.
Am 10. September 2020 fand der erste bundesweite Warntag seit der Wiedervereinigung statt. Seitdem grüßt nun jedes Jahr das Murmeltier: In ganz Deutschland piepen Warn-Apps, heulen Sirenen, unterbrechen Rundfunkanstalten ihre Sendungen und erscheinen Probewarnungen auf digitalen Werbetafeln.
Auf Grundlage eines Beschlusses der Innenministerkonferenz findet der bundesweite Warntag jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September statt. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen zu erhöhen und damit deren Selbstschutzfertigkeiten zu stärken. Die Warnmedien werden seither vielfältiger, seit der Erfindung des Lautsprecherwagens ist viel passiert:
Mittlerweile gibt es mehrere Smartphone-Apps, die über Push-Meldungen
auf amtliche Warnungen aufmerksam machen können. Dazu gehört zum
Beispiel NINA, die amtliche Warn-App des Bundes. Aber auch Warn-Apps wie
BIWAPP und KATWARN geben amtliche Bevölkerungsschutz-Warnungen heraus.
Seit Februar 2019 tauschen KATWARN und BIWAPP Meldungen mit NINA aus.
Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat – viele Behörden nutzen soziale Medien für die Warnung der Bevölkerung.
Jeder Rundfunksender und jede Zeitung hat eine eigene Internetseite. Die meisten dieser Internet-Redaktionen sind an das Modulare Warnsystem angeschlossen, sodass amtliche Warnungen als Eilmeldung auch hier erscheinen können.
Am schnellsten funktioniert eine Warnung über Cell Broadcast. Hier werden Warnmeldungen an alle in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes,
einer sogenannten Funkzelle, befindlichen Mobilfunkendgeräte versendet. Der Nachteil ist, dass diese Technik auf älteren Geräten nicht funktioniert.
Eine Webseite bietet Informationen und erklärt, in welchen Fällen und auf welchen Wegen die Bevölkerung in Deutschland gewarnt wird. Eine Länderkarte ermöglicht mit einem Klick den Überblick über Regelungen zur Warnung in den einzelnen Bundesländern.
Alle Infos: warnung-der-bevoelkerung.de
Übrigens:
Berlinerinnen und Berliner.
Wartet nicht auf die Sirenen.
Es gibt hier keine.
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