13. Jun 2021
Unschöne Nachrichten für alle, die sich auf unbeschwerte Besuche bei ihren betagten Eltern und Großeltern gefreut haben: Eine Charité-Studie belegt eine verzögerte Impfantwort bei Älteren – und rät weiter zu Vorsichtsmaßnahmen.
Für die
Untersuchung arbeiteten die Wissenschaftler zunächst einen Ausbruch in einer
Berliner Pflegeeinrichtung auf, der im Februar bemerkt worden war. Dabei hatten
sich – neben 11 Pflegekräften ohne vollständigen Impfschutz – auch 20
Bewohnerinnen und Bewohner mit SARS-CoV-2 angesteckt. Bis auf vier von ihnen
waren alle vollständig mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin geimpft. Während die vier
Ungeimpften so schwer erkrankten, dass sie in einem Krankenhaus behandelt
werden mussten, zeigte nur rund ein Drittel der Geimpften Krankheitszeichen wie
Husten oder Atemnot. Durch eine Bestimmung der Virusmenge in den
Abstrich-Proben stellte das Team fest, dass Geimpfte tendenziell weniger Virus
im Rachen aufwiesen als Ungeimpfte. Bei ihnen wurde das Virus zudem über einen
deutlich kürzeren Zeitraum nachgewiesen, im Schnitt über knapp 8 statt 31 Tage.
Vier weitere geimpfte Heimbewohner steckten sich trotz Exposition während des
Ausbruchs nicht mit SARS-CoV-2 an.
„Auf der einen Seite sehen wir an diesem Ausbruch, dass die Impfung die
Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims insgesamt geschützt hat, denn ihre
Krankheitsverläufe waren deutlich milder“, sagt Dr. Victor Corman,
Stellvertretender Leiter des Konsiliarlabors für Coronaviren am Institut für
Virologie der Charité. „Die kürzere Virusausscheidung hat außerdem vermutlich
weitere Übertragungen verhindert. Gleichzeitig wird durch die Häufung der
Infektionen klar, dass die hohe Wirksamkeit der Impfung bei alten Menschen
manchmal nicht voll zum Tragen kommt.“
Einen der möglichen Gründe dafür sehen die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler darin, dass der Ausbruch von der jetzt Alpha genannten
Virusvariante B.1.1.7 ausgelöst worden war, die mit einer höheren Virusmenge im
Rachen und einer größeren Übertragbarkeit einhergeht. Einen zweiten Grund
fanden sie in der Immunantwort der Betroffenen auf die Impfung selbst. Dazu
verglich das Forschungsteam die Immunreaktion auf die BioNTech/Pfizer-Vakzine
bei über 70-jährigen Patientinnen und Patienten einer Hausarztpraxis mit der
von Charité-Beschäftigten, die im Schnitt 34 Jahre alt waren. Dabei zeigten
Blutanalysen, dass schon drei Wochen nach der ersten Dosis etwa 87 Prozent der
Jüngeren Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet hatten, unter den Älteren waren
es nur rund 31 Prozent. Einen Monat nach der zweiten Dosis hatten fast alle
jungen Impflinge (99 Prozent) SARS-CoV-2-spezifische Antikörper im Blut, unter
den älteren waren es rund 91 Prozent. Zusätzlich reiften die Antikörper bei den
Älteren langsamer, sie konnten das Virus also schlechter binden. Und auch der
zweite wichtige Arm der Immunreaktion, die T-Zell-Antwort, fiel schwächer
aus.
Die Forscher betonen angesichts des jetzigen Zeitpunkts, wo große Teile der
Bevölkerung noch nicht immun sind, die Wichtigkeit von Hygienemaßnahmen und
Testungen. Insbesondere die Impfung des pflegerischen Personals sowie der
Besucherinnen und Besucher sei immens wichtig, um Ausbrüche in Pflegeheimen zu
verhindern.
Quelle Presseinformation der Charité Berlin
Foto: Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 © Charité | Victor Corman
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