15. Aug 2022
Infotafeln auf Findlingen: Ein Besucherleitsystem erklärt Wanderern die Natur rund um das Ökodorf Brodowin und seine Seen.
Das Ökodorf Brodowin – wer in Berliner Bioläden einkauft, kennt die Marke mit dem Demeter-Siegel. Darüber hinaus liefern die landwirtschaftlichen Betriebe der Region regelmäßig 1500 Kisten frische Lebensmittel an private Abonnenten.
Die Gegend ist Teil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Auf der Gemarkung von Brodowin liegen sieben Seen, aus diesem Grund wird Brodowin auch als Dorf der sieben Seen bezeichnet. Im Jahr 1907 wurde südlich des Dorfes das Naturschutzgebiet Plagefenn eingerichtet, dieses ist somit das älteste Naturschutzgebiet des Landes Brandenburg.
Der Gedanke der nachhaltigen Wirtschaftsweise und des Schutzes der Natur war also schon tief verankert, als kurz nach der Wende sich die Dorfgemeinschaft entschloss, ihre Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft aus DDR-Zeiten in einen Ökobetrieb umzuwandeln.
Die Landschaft ist, wie nahezu das ganze Land Brandenburg, ein Ergebnis der ungeheuren Kräfte, die massive Eismassen und Schmelzwasserströme freigesetzt haben. Endmoränen schoben die sanften Hügel zusammen, in Senken sammelte sich Wasser, und Zwischenräume, Furchen und Schluchten ließen Wasserwege entstehen.
Das Besondere der Gewässer der Gegend rund um Brodowin sind seine eigenwilligen Formen und ihre Unterschiedlichkeit. Der Ökodorfverein Brodowin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Besuchern die Besonderheiten der Region und ihre Vielfalt durch ein Besucherleitsystem näherzubringen. In fünf unterschiedlich langen Touren können Interessierte mehr über das Leben in Wald, Wasser und Wiese erfahren. Zahlreiche Infotafeln erklären die vielfältige Natur und die in ihr lebenden seltenen Pflanzen- und Tierarten. An einigen Stellen wird auch deutlich, wie viel Mühe es macht, die wertvolle Kulturlandschaft zu erhalten.
Die „Kossäten-Tour“ führt rund um den Brodowinsee. Die einzelnen Stationen werden auf der Webseite des Ökodorfvereins ausführlicher beschrieben, hören und lesen lohnt sich in jedem Fall.
Besonders interessant: „Der Brodowin- und der Wesensee liegen zwar direkt nebeneinander, sind aber höchst unterschiedlich: Der Brodowinsee im Westen ist tief und klar. Der Wesensee im Osten dagegen ist flach. Obwohl sich beide Seen fast berühren, liegen die Wasserspiegel auf unterschiedlichem Niveau – der Unterschied beträgt bis zu über zwei Meter! Ursache dafür ist, dass sich ziemlich genau unter dem Weg, der zwischen den Seen verläuft, ein Riegel aus tonreichem Geschiebemergel befindet. Er ist wasserundurchlässig und trennt so die Becken der beiden Seen wirkungsvoll voneinander ab.“
Man kann das Geologie-Schmankerl für Nerds genüsslich abspeichern.
Oder aber auch einfach das Hirn ausschalten. Und genießen. Los geht’s.
Unsere Runde startet an der Kirche in der Ortsmitte von Brodowin. Mit der Kirche im Rücken biegen wir links in die Brodowiner Dorfstraße ab. Ein kurzes Stück geht es auf der Straße bis zum ersten Abzweig nach rechts in die Straße „An der alten Mühle“. Auf altem und schiefem Kopfsteinpflaster geht es vorbei an Obstbäumen mit vornehmlich Äpfeln und Pflaumen nach Südosten. Der See kommt an ein paar Stellen in Sicht.
An der Kreuzung, wo der Wald endet, biegen wir nach rechts ab. Auf einem Plattenweg wandern wir nun nach Südwesten vorbei an Feldern und Wiesen.
Nach dem Krogberg mit seinem Steilhang, einer ehemaligen Sandgrube, halten wir uns an der Buswendeschleife rechts. Durch das Dorf geht es nach Norden zurück Richtung Dorfkirche.
Es lohnt sich, auf Höhe des Sportplatzes vor dem Friedhof an der Holzschranke nochmal einen Abstecher nach rechts zu machen. Nach ca. 300m erreicht man Gotteswerder. Es ist eine kleine Halbinsel mit Badestelle, die in den See hineinragt. Es ist auch die einzige Stelle, wo man direkt an den See treten kann.
Zurück auf der Straße sind es noch ca. 600m bis man die Kirche und damit das Ende der Runde erreicht.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
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Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.
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kulturelle Angebot der Stadt nutzen zu können, muss man nicht viel Geld
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Auf unserer Serviceseite bieten wir allgemeine Tipps und Orientierungshilfen für die Erkundung des Berliner Umlandes und der ländlichen Regionen Brandenburgs. In dieser Rubrik teilen außerdem zwei unserer Autoren ihre Leidenschaft für die Natur:
Norman Heise wandert regelmäßig um einen See herum:
Stefanie Ulrich fotografiert die Vogelwelt der Region:
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