Seewanderung: Großer Roßkardtsee, Güldensee und Großer Karbuschsee

14. Jun 2022

Norman Heise
Seewanderung: Großer Roßkardtsee, Güldensee und Großer Karbuschsee

Seltene Pflanzen und Tiere, Lost Places und ein Trockenbiotop – eine abwechslungsreiche 3-Seen-Wanderung

Der Naturpark Dahme-Heideseen verdankt seinen Status seinen Populationen diverser seltener Tier- und Pflanzenarten, die nach einer Vorgabe der Europäischen Union besonders geschützt werden müssen. 1992 beschloss der Europäische Rat die sogenannte Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie „zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“. Die Richtlinie enthält Listen bedrohter und besonders schützenswerter Tiere und Pflanzen, deren Lebensräume erhalten werden müssen. Die Richtlinie sieht hier explizit ein Verschlechterungsverbot vor.

Die Region rund um Groß Köris zählt 27 Tierarten und zwei Pflanzenarten dieser Liste, die Aufnahme in das europäische Netz „Natura 2000“ mit seinen insgesamt 4600 Schutzgebieten war quasi gesetzt. Die Biosphärenreservate, Nationalparks, Landschaften oder Biotope werden jedoch von ihren jeweiligen Regierungen unter Schutz gestellt. In Deutschland sind die Landesregierungen zuständig.

Die staatlichen Akteure Europas tun sich bis heute schwer mit dem Engagement für den Naturschutz. Auch Deutschland musste sich mehrfach vor dem Europäischen Gerichtshof verantworten, zuletzt noch 2021 wegen Vertragsverletzungen.

Auf der anderen Seite haben viele Regionen den touristischen Wert ihrer Naturlandschaften entdeckt. Auch Brandenburg wirbt offensiv mit seinen zahlreichen Schutzgebieten – das Land bietet nicht nur Ruhe für erholungssuchende Großstädter, sondern mittlerweile auch zahlreiche Projekte und Anlaufstellen für bildungshungrige Hobbygeologen, Freizeitbotaniker und Wald- und Wiesenforscher.

Eines der Natura-2000-Projekte heißt „Trockenrasen“ und gehört zum Umwelt- und Klimaschutzprogramm „Life“ der EU. Das Ziel: kalkreichen Sandtrockenrasen erhalten oder wiederherstellen. Auf unserer Wanderung begegnen wir Informationstafeln, die den speziellen Lebensraum mit seiner großen Artenvielfalt näher erläutern: Die hier lebenden Pflanzen und Tiere sind Spezialisten für Trockenheit und Wärme – in Zeiten des Klimawandels und Dürresommern ein zukunftsweisendes Thema.

Eine weitere Besonderheit der Gegend sind die „Lost Places“. Auf dem idyllischen Uferweg am Güldensee lassen sich nicht nur Seerosen und Wasservögel bestaunen. Am Nordufer kann man auch die Reste einer Bunkeranlage aus der Zeit vor 1945 entdecken.

Eine weitere verfallene Anlage sehen wir gleich zu Beginn unserer Runde. Wir starten beim ehemaligen und kaum wieder zu erkennenden Pionier-Ferienlager „Heinrich Rau“. Der Einstieg in die Runde ist ein schmaler Pfad neben einer kleinen Baracke an der Straße.

Es geht ein kurzes Stück nach Südwesten. Der Weg mündet in einem breiteren Weg, der im weiteren Verlauf wieder schmaler wird. Der See kommt durch die Vegetation in Sicht. Vorbei an einer Badestelle geht es leicht oberhalb vom See weiter bis zu einer Wegkreuzung. Hier nach links abbiegen. Nach ein paar Metern kommt das Gelände eines Anglervereins in Sicht.

Vor einem Grundstück biegt der Weg nach links ab und führt auf einen Bahndamm zu. Vor dem Bahndamm nach rechts und bei der nächsten Gelegenheit an der Trockenwiese wieder nach rechts. Der Weg führt am Rand der Wiese entlang.

Gegenüber der Wiese kommt der Kleine Roßkardtsee in Sicht. Er ist leider komplett umbaut und man kann ohne Grundstückbesitz nicht ans Ufer.

An den Grundstücken am See geht es weiter. Der Weg biegt im weiteren Verlauf nach rechts ab. Hier nach ca. 100m auf der linken Seite nach dem Wegweiser für den Rundweg achten. Er weist den Weg nach links. Nach wenigen Metern nach rechts abbiegen. Über sandigen Bogen geht es nach Nordosten, vorbei an einem verlassenen Grundstück. Zwischen Haus und Nebengebäude bekommt man einen kurzen Blick auf den Güldensee.

Der Weg endet an einer asphaltierten Straße. Nach links geht es auf der Straße weiter nach Norden. Es gibt hier nach ein paar Metern eine Stelle, wo man direkt an das Ufer gelangt.

Auf der Straße geht es weiter nach Norden bis zu der Stelle, wo der Straße nach links abbiegt. Der Rundweg geht in dieser Richtung weiter. Wir biegen hier nach rechts in den Wald ab, um noch die ca. 3,5km lange Runde um den Großen Karbuschsee zu machen. Der See ist wegen seiner Tiefe und seiner guten Sicht ein beliebtes Tauchgewässer, Taucher berichten von großem Fischreichtum und spektakulären Katzenwels-Schwärmen.

Am Ende des Waldwegs vor dem Grundstück nach links abbiegen. Hinter dem letzten Grundstück lohnt es sich den nach rechts führenden Weg zu nehmen. Es bleibt die einzige Stelle, um ans Ufer zu kommen und den See komplett in Augenschein zu nehmen.

Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter nach Norden. Nach rund 380m rechts abbiegen. Es geht auf eine große Wiese mit dichtem Baumbewuchs zu. Entlang der Wiesen geht es in einem großen Bogen zum nördlichen Ufer des Sees. Das Ufer ist (nicht ganz einvernehmlich) aus Gründen des Naturschutzes durch Zäune vor Betreten geschützt. Im weiteren Verlauf geht es an einem Grundstück vorbei. Wir folgen der Grundstückgrenze, die mit dem Weg nach links abbiegt. Zwischendurch gibt es zumindest Gelegenheit das Wasser zu sehen.

An der nächsten Kreuzung nach rechts in die Straße „Am Karbuschsee“ abbiegen. Wieder geht es an Grundstücken vorbei. Am Ende der Straße nach rechts auf den Försterweg wechseln. Abermals vorbei an Grundstücken erreichen wir wieder den Weg, den wir schon vom Hinweg kennen und der uns nun zurück zum Güldensee bringt.

Wieder auf der asphaltierten Straße angekommen, geht es nach wenigen Metern nach links zu einer Stelle, mit Zugang zum Ufer. Kurz davor ist ein schmaler Weg zu finden, auf dem wir in der Nähe zum Ufer nach Westen laufen. Im Verlauf gibt es ein paar Stellen, um dichter ans Ufer zu kommen. Auf der anderen Seite des Weges tauchen Grundmauern von verschwunden Gebäuden und Teile von gesprengten Bunkern auf.

Südlich vom See passieren wir wieder die Stelle wo sich die Grundstücke am Kleinen Roßkardtsee befinden und wechseln zurück auf den Weg, auf dem wir die Runde um den Güldensee begonnen haben.

Auf der Motzener Straße geht es wieder an vielen Grundstücken vorbei bis der Große Roßkardtsee in Sicht kommt. Hier lohnt es nochmal nach rechts abzubiegen und ein Stück in die Straße hinzulaufen. Es gibt ein paar Stelle mit freiem Blick auf den See und die Badestelle vom Beginn unserer Runde.

Nach dem kurzen Abstecher geht es auf der Motzener Straße die uns geradeaus weiter auf den Hofjagdweg bringt. Hier sind nur wenige Meter vorbei an den Überresten des Ferienlagers und wir erreichen die Baracke vom Beginn unserer Runde.

Die Tour zum Nachwandern unter https://www.komoot.de/tour/804812301?ref=wtd

Alle Seewanderungen

Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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