Seewanderung: Halbinsel Stralau

04. Okt 2023

Norman Heise
Seewanderung: Halbinsel Stralau

Ein typisches Berliner Stadtgewässer zwischen Erholungs- und Vergnügungsflächen, Industriedenkmälern, ambitionierten Wohnungsbauprojekten und vielfältigem Leben auf dem Wasser.

Stralow bedeutet so viel wir Pfeilort, ein schnittiger Name für ein Dorf auf einer pfeilförmigen Halbinsel. Archäologische Forschungen gehen davon aus, dass Stralau einer der ältesten Siedlungskerne auf heutigem Berliner Gebiet ist.

Erstmals als „typisch Berlin“ ist Stralau mit dem Stralauer Fischzug aufgefallen. Die Tradition ging zurück auf ein im Jahr 1574 erlassenes Fischerei-Verbot von Ostern bis Bartholomäus, dessen Ende von den Berlinern jedes Jahr ausgelassen gefeiert wurde. Da das Fest immer wieder ausartete, wurde es 1873 verboten und danach nur noch vereinzelt begangen.

Stralau und die Rummelsburger Bucht gelten aber auch als Geburtsstätte des Segelsports in Deutschland. Hier wurde in den 1830er Jahren die erste „Gesellschaft zur Förderung des sportlichen Segelns“ ins Leben gerufen und in den 1860er Jahren zahlreiche Segelvereine (BJC) gegründet, die später an den Wannsee oder ins Umland umzogen.

1882 enstand der Bahnhof Ostkreuz als wichtiges Infrastrukturprojekt, Stralau wurde zu einem wichtigen Industriestandort. Manche Industriebauten sind noch erhalten und heute als Denkmäler geschützt: Die Stralauer Glashütte (Alt-Stralau 63-67), die um 1920 der größte Industriebetrieb auf der Halbinsel war, der heute als Wohnraum genutzte Flaschenturm der Engelhardt-Brauerei, der Palmkern(öl)-Speicher (Am Speicher 11-15) oder die Teppichfabrik Protzen & Sohn (Alt-Stralau 4).

Eine Runde auf der Halbinsel ist ein bisschen wie ein Spaziergang durch ein Freilichtmuseum. Zahlreiche Informationstafeln helfen bei der Orientierung.

Wir starten am Bahnhof Ostkreuz und nehmen den Ausgang Hauptstraße auf der Ebene der Ringbahn. Wir laufen auf der Hauptstraße nach Osten bis zur Ingrid-Reschke-Straße und biegen hier nach rechts ab und laufen bis zum Ufer des Rummelsburger Sees.

Am Ufer wieder nach rechts und dann immer am Wasser entlang. Der Uferweg wird nur kurz hinter Spitze der Halbinsel von einem Friedhof unterbrochen. Hinter dem Friedhof gibt es Tor in einen kleinen Park und von dort geht es wieder zum Uferweg.

Der Uferweg endet in der Nähe der Brücke über die Spree. Wir biegen hier in die Straße namens „Doro-Benjamin-Park“ ab, überqueren etwas später die Straße „Alt-Stralau“ und laufen etwas versetzt geradeaus in eine Gasse. Diese endet wieder am Rummelsburger See. Über den nun schon bekannten Weg laufen wir zurück zu unserem Einstieg am See und auf der Promenade weiter am See entlang.

Bei den „Knabenhäusern“ gehen wir über die Clara-Grunwald-Straße, nach links in die Straße „An der Bucht“ und nach rechts in die Imma-Ihrer-Straße zurück zur Hauptstraße. Über die Hauptstraße erreichen wir die Schlichtallee und laufen ihr folgend bis zur Max-Taut-Schule. Links von der Schule ist der Nöldnerplatz und am S-Bahnhof endet unsere Tour.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

Quellen / Leseempfehlungen

www.geschichtspfad-stralau.de

de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Stralau

www.diegeschichteberlins.de/stralau

de.wikipedia.org/wiki/Stralauer_Fischzug

Infotafel auf der Stralauer Halbinsel

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Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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