15. Jun 2021
Die „Eiszeit-Tour“ wird sie auch genannt, die Wanderung im hügeligen und bewaldeten Gamengrund zwischen Strausberg und Falkenberg.
Der Gamengrund ist eine glaziale Rinne, und damit eine geologische Besonderheit. Diese Rinnen entstanden in der letzten Eiszeit, dort, wo Gletscher auf ansteigendes Land trafen. In den Alpen, wo es auch Gletscher gibt, existieren diese glazialen Rinnen nicht, weil das Gletscherwasser nach unten abfließen kann.
In Norddeutschland schoben sich die aus Skandinavien kommenden Moränen mitunter vor einen kleinen Berg. In den eiszeitlichen Sommern floss das Schmelzwasser seitlich ab und sammelte sich in größeren Strömen unterhalb des Eises. Durch den hohen Druck gelangte das Wasser teilweise wieder rückwärts nach oben. Auf Wikipedia ist das spannende Phänomen gut verständlich beschrieben – die Wanderung bietet somit auch Anlass, euren Kindern das Prinzip der kommunizierenden Röhren näherzubringen -)
Bei so viel Vorbereitung ist nun klar, warum der Lange Haussee, der Mittelsee und der Gamensee schmal und lang sind und warum diese Linie in einer Nord-Süd-Achse liegt.
Schlaumeiernd beginnen wir also unsere Tour, die mit insgesamt 13,4km recht lang ist. Jeder See kann aber auch einzeln umrundet werden.
Los geht‘s auf dem Parkplatz vom Campingplatz (gebührenpflichtig). Am Zaun des Platzes geht es ein Stück bergab und vorbei ein einem Ferienhaus. Der Zaun knickt nach rechts weg und wir folgen ihm weiter bis zu einem Durchgang. Die Richtung weiter haltend landen wir an der nördlichen Spitze des Gamensees. Vorbei an der Badestelle und durch ein Tor geht es nach Süden auf dem Weg etwas oberhalb des Sees.
Zwischendurch führen immer wieder kleine Pfade nach unten Richtung Wasser. Teilweise braucht man hier rutschfeste Schuhe, weil es steil ist und durch eine Mischung aus altem Laub und feinem Sand auch glatt.
Am südlichen Ende führt der breite Weg nach links, und bei der nächsten Gelegenheit wieder links gelangt man zu einer Badestelle am südlichen Ufer. Von hier kann man ein kurzes Stück am Ufer laufen und dann die steile Böschung hoch zurück zum Hauptweg. Oder man läuft den Weg zurück zur Kreuzung und hält sich wieder links um zum Hauptweg zu laufen.
Auf der westlichen Seite des Sees blockieren ein paar Bäume den Weg und wollen umlaufen, überstiegen oder unterkrochen werden.
Auch auf dieser Seite gibt es immer wieder Gelegenheiten ans Ufer zu kommen, auch für Badestopps.
Der Hauptweg führt auch auf dieser Seite etwas oberhalb des Sees, aber der See ist trotz dichten Blattwerks immer im Blick.
Wieder an der nördlichen Spitze angekommen, führt der Weg auf einen Zaun zu. Wer die Tour beenden möchte oder den noch den Mittelsee umrunden möchte, läuft vor dem Zaun nach links und landet dann auf dem schon bekannten Hinweg mit dem anderen Zaun am Campingplatz. Auf der rechten Seite kommt das Ferienhaus in Sicht und hinter dessen Einfahrt geht es Richtung Mittelsee. Ein Wegweiser zeigt die Richtung.
Am Zaun des Grundstücks des Ferienhauses geht es nördlich in Richtung See. Auch hier gibt es wieder einen Weg etwas oberhalb des Sees, aber eine viel dichtere Vegetation, sodass der See nicht immer im Blick ist. Der Weg ist aber sehr schön und die Sonne (wenn sie denn scheint), zaubert schöne Licht- und Schattenspiele.
An der nördlichen Spitze angekommen, gibt es die einzige Rastmöglichkeit mit Sitzgelegenheiten am „Malerblick“ mit einer schönen Aussicht über den See, der allerdings etwas zugewachsen ist.
Hier besteht auch wieder die Möglichkeit, dem Weg folgend die andere Seite des Sees zu erkunden. Dafür muss man für den Rückweg wieder den oberen schon erwähnten Zaun als Markierung nutzen und dann rechts zurück zum Parkplatz laufen.
Wer die Tour abschließen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Hinter dem Malerblick führt ein Weg nach links steil bergauf, über die Gleise, die nur noch von Draisinen genutzt werden. Dann geht es ebenso steil wieder bergab.
Die „Komfort-Variante“ ist die Treppe, die man kurz vor dem Malerblick auf der linken Seite sehen konnte. Hier geht es zumindest etwas trittsicherer bergauf, über die Gleise und dann zunächst etwas steiler, später aber flacher zum dritten See namens Langer Haussee.
Ab hier beschreibt der Wegweiser nochmal ca. 3,6km Rundweg um den See. Anblick und Wege sind vergleichbar mit den anderen beiden Seen. Am Nordufer hat man einen schönen Blick auf den See und es gibt wieder eine größere Badestelle und zwischendurch die kleinen Wege runter zum Ufer.
Für den Rückweg und die Überquerung des Bahndamms sei wieder die Komfort-Variante empfohlen.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
Alle Wanderungen gibt es in unserer Übersicht.
Eine Zufallsauswahl, 15 von über 250, gibt es hier:
Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.
Um das auch für Familien reiche
kulturelle Angebot der Stadt nutzen zu können, muss man nicht viel Geld
ausgeben. Wir empfehlen die Angebote des Jugendkulturservice, vor allem den Super-Ferien-Pass und den FamilienPass.
Einige wenige aktuelle Nachrichten veröffentlichen wir hier.
Unsere Wegweiser zu Sport- und Bewegungsangeboten.
Unsere Hinweise auf regelmäßige größere Events, die Kinder und Familien nicht verpassen sollten. Hier gibt es auch Wegweiser zu gut gefüllten Kalendern mit interessanten Veranstaltungen.
Auf unserer Serviceseite bieten wir allgemeine Tipps und Orientierungshilfen für die Erkundung des Berliner Umlandes und der ländlichen Regionen Brandenburgs. In dieser Rubrik teilen außerdem zwei unserer Autoren ihre Leidenschaft für die Natur:
Norman Heise wandert regelmäßig um einen See herum:
Stefanie Ulrich fotografiert die Vogelwelt der Region:
Kostenlos, werbefrei und unabhängig.
Dein Beitrag ist wichtig, damit das so bleibt.
Unterstütze unsere Arbeit via PayPal.