28. Mär 2023
Am Ende hat es die Geschichte doch ein bisschen gut gemeint mit der Malchower Aue. Ende der 1980er Jahre kam buchstäblich die Wende und geplante und teils schon begonnene Bauvorhaben wurden abgebrochen.
In Jahrtausenden eiszeitlich entstanden, begann der Raubbau des Niedermoors Ende des 19. Jahrhunderts mit der Nutzung der Aue als Rieselfeld, also der Nutzung als biologische Kläranlage der Abwässer der wachsenden Großstadt. Mit dem Bau technischer Anlagen wurden die Rieselfelder aufgegeben, in Malchow hat man sich stattdessen am Torf bedient.
In den 1980er Jahren entstand die Plattenbausiedlung Hohenschönhausen-Nord (seit 2002 Ortsteil Neu-Hohenschönhausen). Aushub und Bauschutt landete in den Löchern des ehemaligen Torfabbaus. 1985 gab es einen Plan, ab 1990 einen Volkspark Malchower See anzulegen. Die Malchower Aue sollte Teil des Volksparks werden. Die Erdaushubdeponie sollte zum Wintersporthügel mit Aussichtspunkt werden. Wegen der Wende und friedlichen Revolution in der DDR wurde der Plan nicht umgesetzt.
Das Plattenbaugebiet wurde von 1990 bis 1997 saniert. Zur Erdaushubdeponie in der Malchower Aue kam eine Betonbruchdeponie. 1994 wurden die entstandenen zwei Deponiehügel mit Erdaushub von der Baustelle des Linden-Centers in Hohenschönhausen abgedeckt und die Deponie geschlossen. Um die Niedermoorwiesen mit den Torfstichen und dem angrenzenden Bruchwald zu erhalten, wurde die Malchower Aue 1995 unter Schutz gestellt. Der Malchower See ist Teil des Schutzgebietes.
In der Malchower Aue gibt es heute über 300 höhere Pflanzenarten, etwa 40 Vogelarten, sechs Lurcharten, sieben Fischarten und Larven von etwa 20 verschiedenen Libellen.
Wie es sich für ein Naturschutzgebiet gehört, sind freudvolle Unternehmungen wie Baden, Angeln, Boot fahren und so weiter verboten. Dennoch vermeldet die Berliner Presse regelmäßig Badeunfälle, und für das Gewässer kann man Angelkarten erwerben.
Berlin halt. Manchmal hilft da nur ein Spaziergang:
Unsere Runde startet am Friedhof in Malchow und führt erstmal am Wartenberger Weg zum eigentlichen Rundweg. Wenn die Bebauung links und rechts der Straße endet, die Augen nach dem Schild für „Geschütze Grünanlage“ auf der rechten Seite Ausschau halten. Hier beginnt ein etwas breiterer Trampelpfad in Richtung Süden zum See hin. Während unserer Runde war dieser Weg die meiste Zeit sehr matschig.
Am südlichen Ende des Sees angekommen, direkt links halten. Der Weg ist nicht auf der Karte verzeichnet. Am Fließgraben entlang erreichen wir das südliche Ufer mit Blick über den ganzen See.
Immer links haltend bleiben wir auf dem unbefestigten Uferweg. So geht es um das Südufer über das Ostufer zum nördlichen Ende des Sees. Hier wechseln wir wieder auf den befestigten Weg und laufen zurück zum Wartenberger Weg.
Da wir eine echte Runde machen wollen, biegen wir an der Straße wieder nach links ab und laufen zurück zum Einstieg in den Rundweg. Auf der anderen Straßenseite biegt der Hauptweg vom Wartenberger Weg ab und führt an einer Kleingartenanlage nach Norden.
Am Ende des Weges liegt wieder eine Kleingartenanlage. Hier nach rechts abbiegen. Vorbei an den Torfstichen wandern wir ostwärts. Der Weg biegt dann nach rechts ab und immer geradeaus erreichen wir später wieder den Wartenberger Weg. Diesmal nach rechts abbiegen und zurück nach Malchow. So erreichen wir wieder den Friedhof und beenden unsere Runde.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
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Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.
Um das auch für Familien reiche
kulturelle Angebot der Stadt nutzen zu können, muss man nicht viel Geld
ausgeben. Wir empfehlen die Angebote des Jugendkulturservice, vor allem den Super-Ferien-Pass und den FamilienPass.
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