15. Jan 2025
Zur „Wasserstadt“ Fürstenberg an der Havel gehört, neben einigen anderen Gewässern, auch der Röblinsee.
Stadt und Seen gehören zum Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes und des Naturparks Uckermärkische Seen. Der Röblinsee erhielt seinen Namen wahrscheinlich vom Ort Röblin, was vom slawischen Personennamen Robola abgeleitet ist. Der See wird bereits 1299 erstmals urkundlich genannt; er gehörte zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort.
Auf einem Spaziergang an den Ufern lassen sich einige Lost Places bewundern, dazu werden sogar Führungen angeboten. Auch sonst gibt es hier ein munteres Treiben: der BUND kämpft aktuell gemeinsam mit einer Bürgerinitiative gegen eine Betonsteganlage, die der Betreiber einer Marina plant.
Besonders interessant und weithin sichtbar ist der ehemalige VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg, eine beeindruckende Industrieruine. Die beiden Silos sind über 30 Meter hoch und die Betriebsgebäude umfassen insgesamt 65.000 Kubikmeter umbauten Raum. Das Werk wurde bis zu seiner Schließung im Jahr 1992 mit Schiffen und über einen Anschluss an das Schienennetz mit Getreide versorgt. Es beschäftigte bis zuletzt rund 120 Arbeitskräfte und war mit modernen technischen Anlagen ausgestattet.
Derzeit ist die Stadt Fürstenberg dabei, einen Bebauungsplan für das Gelände aufzustellen. Das Unternehmen Real Future möchte das Areal sanieren und entwickeln: „In der zentralen Nutzungskategorie Wohnen richtet sich das Quartier insbesondere an junge Familien in einem entschleunigten, naturnahen Umfeld, mit dem Format „Silver Living“ an das steigende Bedürfnis nach einem aktiven Leben in einem neuen Lebensabschnitt. Mehrgenerationenwohnen ergänzt diese Nutzungen als zeitgenössische Interpretation der Großfamilie, Co-Living als flankierendes Angebot zum Arbeitsplatz im Grünen.“
Kopf des Unternehmes ist Frank Sippel. Der Investor mit dem Credo des „wertebasierten Entwickelns“ hat bereits mit der Malzfabrik in Berlin-Tempelhof gezeigt, dass er mit denkmalgeschützten Industrieimmobilien nicht nur umgehen, sondern daraus zukunftsweisende Orte gestalten kann. Dort gibt es einen Weiher, um den man herumlaufen kann… - kommt auf die Liste.
Unsere heutige Runde beginnt am Bahnhof Fürstenberg, den wir nun schon von ein paar anderen Runden kennen. Wir laufen die Bahnhofstraße mit dem Bahnhof im Rücken, vorbei am Park und über die Gänsehavel. An der Havelstraße biegen wir rechts ab und folgen der Straße bis zur Hauptstraße. Dort biegen wir nach rechts ab, überqueren die Brücke an der Schleuse mit dem Mühlenfließ und biegen dahinter nach rechts in die Steinförderstraße ab.
Wir folgen dem Straßenverlauf unter den Bahngleisen hindurch bis wir rechts an einen Weg zum See gehen. Davor hängen an einem Mast auch diverse Wegweiser. Wir sind heute auf dem Weg unterwegs, der mit dem grünen Kreis auf weißem Quadrat gekennzeichnet ist. Wir laufen teilweise auch auf dem Brandenburgischen Klosterweg, dem Jakobsweg und einer Tour des Laufparks Stechlin.
Am Wasser angekommen, können wir den Blick vom Lost Place der Fürstenberger Mischfutterfabrik im Osten zur Waldseite des Sees im Westen wandern lassen.
Ab jetzt heißt es eigentlich fast immer rechts halten bzw. rechts abbiegen. Es gibt immer Wegweiser und wir folgen unserem grünen Kreis auf dem weißen Quadrat. Wir weichen wenige Male von der Route ab, um dichter an das Wasser zu kommen.
Einmal waren wir uns unsicher, wohin der Weg führt. Daher haben wir ihn nicht genommen. Dort wo der See auf der am südlichen Ufer endet, steigt der befestigte Weg auf dem wir laufen leicht an. Parallel läuft ein unbefestigter Weg, der später nach rechts in den Wald führt. Wir vermuten, dass er am Wasser entlangführt, denn später weichen wir am Westufer an einer breiten Lichtung von der Route in Richtung Wasser ab und finden dort einen Uferweg, der später wieder in die Hauptroute mündet.
Wer die Route durch den Wald wählt, verpasst einen weiteren Lost Place. Es ist wohl das Gelände einer ehemaligen sowjetischen Kaserne. Zumindest gibt es ein Mosaik mit entsprechend militärischer Abbildung und kyrillischen Buchstaben.
Der Weg führt in einiger Entfernung zur Steinhavel, die wir erst kurz vor Steinhavelmühle zu sehen bekommen. An der Schleuse angekommen, gibt es einen kurzen Moment der Verwirrtheit. Während unserer Anwesenheit wird hier gebaut. Wir hatten die irrige Annahme, das es hier auch eine Brücke geben müsste, weil der Weg zu Ende ist. Wir haben aber ein paar Meter zurück die Treppe den Hügel hoch übersehen. Oben setzt sich unser Weg etwas oberhalb der Steinhavel und ihrem Verlauf folgend fort.
Bei Steinförde können wir dann die Brücke über die Steinhavel überqueren. Jetzt geht es ein Stück neben der wenig befahrenen Straße bis zum Ortsausgang von Steinhavelmühle. Hier gibt es einen schmalen Weg neben der Straße. Wir weichen an der Stelle von der Route ab und suchen uns einen Weg zum Wasser und an der Steinhavel entlang. Es ist nur ein kurzes Stück und der schmale Pfad bringt uns zurück zur Route.
Ab jetzt heißt es bei dem Wegegeflecht immer rechts halten und weiter dem Wegweiser folgen. So erreichen wir die Nordseite des Röblinsees und die Ausläufer von Fürstenberg.
Über die Schützenstraße kommen wir an der Festwiese mit Badestelle und Steganlage vorbei und können einen letzten Blick auf den See werfen. Dann erreichen wir die Ruinen des Mischfutterwerks. Durch den Tunnel unter der Bahn hindurch und dann nach links, erreichen wir wieder den Bahnhof und damit das Ende unserer Runde.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.com
Mehr zum Kraftfuttermischwerk:
digitalcosmonaut.com/de/veb-kraftfuttermischwerk-fuerstenberg
coolis.de/lost-places-im-osten-die-alte-muehle-in-fuerstenberg
pixelgranaten.de/veb-kraftfuttermischwerk-fuerstenberg
www.rbb-online.de/behrnsche-muehle-lost-places
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
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Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.
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