Seewanderung: Stolpsee

01. Jul 2024

Norman Heise
Seewanderung: Stolpsee

Eine Wanderung an der „Pforte des Himmels“. Die Seen rund um das um 1300 gegründete Kloster sind alle miteinander verbunden.

Heute nehmen wir uns die Umrundung des größten Sees rund um Himmelpfort vor, den Stolpsee. Das eiszeitlich entstandene Gewässer wird von der Havel durchflossen und bedeckt eine Fläche von rund 370 ha. Namengebend war das Dorf Stolp am Ufer des Sees, das aber schon bald nach dem Bau des Klosters abgebrochen wurde.

Die Gegend ist geprägt vom touristisch ausgerichteten Ort Himmelpfort, das vor allem naturliebhabende Wanderer, Radfahrer und Wassersportler anzieht. Die Gewässer gehören zum Naturpark Uckermärkische Seen, der Stolpsee ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Fürstenberger Wald- und Seengebiet. Ein 34 Hektar großes Gelände am nordwestlichen Ufer mit einem Erlenbruchwald gehört der Naturschutzorganisation NABU. Über 70 Prozent aller in Brandenburg vorkommenden Säugetierarten leben hier. Neben Biber und Fischotter sind Baummarder, Iltis, diverse Kleinsäuger und mindestens 12 der 18 in Brandenburg heimischen Fledermausarten zu finden.

Abenteuerlustige Taucher steuern den Stolpsee wegen eines Schatzes an, der dort vermutet wird. Angeblich hat ein SS-Kommando kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs 18 Kisten mit 350 kg Gold und 100 kg Platin durch KZ-Häftlinge im Stolpsee versenken lassen. Anschließend sollen die Häftlinge erschossen worden sein. Das Gold soll ein Teil des von Hermann Göring in den Kriegsjahren geraubten Goldes gewesen sein. 1981 informierte der Stern-Redakteur Gerd Heidemann die Führung des Ministeriums für Staatssicherheit über den mutmaßlichen Schatz, das daraufhin ohne Ergebnis die Operation „Nazi-Gold“ durchführte.

Technikinteressierte finden am Stolpsee auch die Reste der Eisenbahnfähre Fürstenberg. Die Firma Faserstoff stellte ab 1934 Geschosshülsen für die deutsche Wehrmacht her, die per Bahn nach Neustrelitz geliefert wurden. Weil der Bau einer Brücke untersagt wurde, kam die besondere Fähre zum Einsatz. Sie wurde 1993 eingestellt und steht heute unter Denkmalschutz.

Auch die um 1880 erbaute Schleuse Himmelpfort ist einen Blick wert. Sie gleicht den Wasserstand zwischen dem Stolpsee und den Lychenern Gewässern aus und hat eine durchschnittliche Fallhöhe von 1,15 Meter. Die Schleusenkammer kann auf 41,5 m Länge und 5,37 m Breite genutzt werden und wird mit Stemmtoren geschlossen.

Auf unserer Wanderung haben wir nicht viel vom See gesehen, doch konnte uns der Weg direkt an der Havel entschädigen.

Los geht es am Bahnhof Fürstenberg/Havel, der von Berlin aus sehr gut erreichbar ist. Mit dem Bahnhof im Rücken laufen wir die Bahnhofstraße herunter, vorbei am Park und über eine Brücke. Nach der Brücke nach links und dem Knick nach rechts folgen. Vorbei an der Kirche laufen wir weiter geradeaus auf den Supermarkt zu. Wir nehmen die Baalenseestraße, die rechts am Supermarkt entlang und auf den gleichnamigen See zuführt. Davor biegen wir nach links in die Wallstraße und an der folgenden Kreuzung nach rechts in die Gartenstraße ab. An deren Ende müssen wir ein paar Treppen, um mit der überdachten Holzbrücke über die Havel zu kommen. Links haben wir den Baalensee und rechts den Schwedtsee.

Auf der anderen Seite der Brücke biegen wir nach ein paar Meter nach links ab und folgen dem Weg zur ehemaligen Eisenbahnfähre. An der trockengelegten Fähre vorbei und weiter geradeaus biegt der Weg nach rechts ab. Nach ein paar Meter müssen wir links abbiegen. Unsere Wegweiser sind ein blauer Kreis, ein blaues X, ein blauer Streich jeweils auf dem weißen Quadrat, der Hinweis auf den Laufpark Stechlin mit Route Nr. 2 und die Ausschilderung nach Bredereiche.

Nach ca. 2km haben wir viele grüne Wiesen hinter uns gelassen und sehen zum ersten Mal den Stolpsee.

Hinter dem Waldhof Zootzen ist der Wegweiser etwas zugewachsen. Es biegt auf der linken Seite ein Weg im spitzen Winkel ab und führt wieder auf den Waldhof zu. Vor dessen Tor müssen wir nach rechts und weiter durch den Wald.

An der folgenden Kreuzung nach links und nach wenigen Metern wieder rechts. Wir haben hier wieder Sicht auf den See.

Der Beschilderung und den Wegweisern folgend, laufen wir nun nach Süden. Am Kastanienweg müssen wir links abbiegen. Der Kastanienweg biegt nach links und dann wieder nach rechts ab und wird zum Wiesenweg. Der läuft direkt auf die Havel zu und knickt dann nach rechts ab. Nach ca. 200m erreichen wir ein Campingplatz, den wir passieren dürfen. Wir bleiben auf dem Weg am Wasser und folgen dem Verlauf der Havel. Es gibt eine Abbiegung, die verwirrenderweise einem „U“ ähnelt, also in die gegensätzliche Richtung führt. Das liegt daran, dass wir hier auf einer Art Halbinsel sind. Erkennbar ist die Stelle, dass ein Schild auf einen Privatweg verweist. An dieser Stelle die U-Biegung vollführen.

Immer weiter der Havel folgend, erreichen wir Bredereiche und müssen ein kurzes Stück auf der Straße durch den Ort. An der ersten Gabel verlassen wir die Straße nach links. Über den „Schwarzen Weg“ gelangen wir zum Schleusenweg. Dort nach links abbiegen und bei der Schleuse die Brücke überqueren.

Dahinter biegen wir nach links zu dem kleinen Hafen ab und können direkt am Wasser auf einem schmalen Weg bis zu einer Gaststätte laufen. Dort endet der Weg am Wasser und wir müssen leicht bergauf über einen Hof zurück zur Straße. Dort angekommen, laufen wir nach links die Dorfstraße nach Norden. Am Ortsausgang wechseln wir auf den gemeinsamen Rad- und Fußweg, dem wir die nächsten ungefähr 1,3km folgen. Hier läuft der Weg auf die Straße zu. Wir überqueren die Straße und folgen jetzt nur noch dem blauen X auf weißem Quadrat.

Nach ca. 290m müssen wir nach links abbiegen und stehen vor einer Havelschleife. Der weitere Weg führt nun nach rechts und wieder parallel zur Havel. An den Gabelungen und Kreuzungen links halten. So erreichen wir einen kleinen Campingplatz. Wir bleiben auf dem Weg, der etwas rechts verläuft, passieren so den Platz und landen am See. Wir bleiben auf dem Weg am See. Dieser entschwindet wieder unserem Blick und wir erreichen Himmelpfort. Das kennen wir schon von unserer Runde um den Sidowsee, Moderfitzsee, Piansee und Haussee. Kurz vor dem Weihnachtspostamt bzw. dem Briefkasten biegen wir nach links ab und dann direkt wieder nach rechts. So bleiben wir außerhalb des Ortes. Man kann auch wieder durch den Ort. Wir treffen später hinter Himmelpfort auch wieder auf den Weg.

Nach ca. 1,6km endet unser Weg, führt nach rechts leicht bergauf und auf eine asphaltierte Straße mit danebenliegendem unbefestigtem Weg.

Es geht nun mehr oder weniger schnurgerade 4,3km nach Ravensbrück und wir passieren die Ausläufer der Gedenkstätte Ravensbrück. Unser Zeitplan und die vielen Schritte unter den Füßen erlauben uns leider keine Besichtigung.

Ab der Gedenkstätte gibt es alle paar Meter Markierungen auf dem Gehweg. Wenn man diesen folgt, erreicht man wieder den Bahnhof von Fürstenberg. Wir verpassen an der großen Kreuzung den Anschluss, weil wir der Straße nach links folgen. Deshalb biegen wir an der Rathenaustraße nach rechts ab und erreichen an deren Ende die Luisenstraße, biegen links ab und haben jetzt auch wieder die Markierungen. Nach 100m haben wir wieder den Bahnhof erreicht und unsere Runde ist beendet.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.com

Stolpsee

Alle Seewanderungen

Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

Alle Wanderungen gibt es in unserer Übersicht.

Eine Zufallsauswahl, 15 von über 220, gibt es hier:



Stadt und Land

Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.

Basics

Um das auch für Familien reiche kulturelle Angebot der Stadt nutzen zu können, muss man nicht viel Geld ausgeben. Wir empfehlen die Angebote des Jugendkulturservice, vor allem den Super-Ferien-Pass und den FamilienPass.
Einige wenige aktuelle Nachrichten veröffentlichen wir hier.

Kunst und Kultur

Sport und Spiel

Unsere Wegweiser zu Sport- und Bewegungsangeboten.

Veranstaltungen

Unsere Hinweise auf regelmäßige größere Events, die Kinder und Familien nicht verpassen sollten. Hier gibt es auch Wegweiser zu gut gefüllten Kalendern mit interessanten Veranstaltungen.

Brandenburg

Auf unserer Serviceseite bieten wir allgemeine Tipps und Orientierungshilfen für die Erkundung des Berliner Umlandes und der ländlichen Regionen Brandenburgs. In dieser Rubrik teilen außerdem zwei unserer Autoren ihre Leidenschaft für die Natur:

Norman Heise wandert regelmäßig um einen See herum:

Stefanie Ulrich fotografiert die Vogelwelt der Region:

Kostenlos, werbefrei und unabhängig.
Dein Beitrag ist wichtig, damit das so bleibt.

Unterstütze unsere Arbeit via PayPal.

Newsletter abonnieren

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt ein Analyse-Tool, welches dazu genutzt werden kann, anonymisiert Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen

Wählen Sie bitte aus ob für Funktion der Website notwendige Cookies gesetzt werden bzw, ob Sie die Website unter Einbindung externer Komponenten nutzen.