Belle & Sebastian

Belle & Sebastian

Es ist der Sommer 1943 in den französischen Alpen nahe der Schweizer Grenze, als eine furchterregende, Schafe reißende Bestie die Bewohner eines kleinen Dorfes in Aufregung versetzt. Auch der Waisenjunge Sebastian und sein großväterlicher Freund César sind bei ihren Streifzügen durch die Natur auf der Hut vor dem gefährlichen Tier.

von Sabine Genz

Doch als Sebastian der vermeintlichen Bestie eines Tages überraschend gegenübersteht, erkennt er deren wahren Charakter und die beiden Einzelgänger schließen Freundschaft. Nach einem Bad im See wird aus der grauzotteligen, verwilderten Hündin eine weiße, majestätische Schönheit, die Sebastian fortan Belle nennt. In einer alten Berghütte baut er ein Versteck für Belle.

Die beiden sind jedoch nicht die einzigen, die ein Versteckspiel treiben. In das Dorf kommen immer wieder jüdische Flüchtlinge, die hoffen, von dort aus in die sichere Schweiz zu gelangen. Und tatsächlich helfen einige besonders ortkundige Dorfbewohner den Verfolgten bei ihrer Flucht über die Alpen. Oberstleutnant Peter von den deutschen Besatzungstruppen will die Fluchthelfer aus dem Dorf unbedingt dingfest machen und setzt dabei auch die junge Bäckerin Angelina, bei der Sebastian lebt, unter Druck. Inzwischen ist es Winter geworden und am Weihnachtsabend soll, trotz des zunehmend schlechten Wetters, eine jüdische Familie in die Schweiz gebracht werden. Da der Schleuser sich so stark verletzt, dass er ausfällt, ergreift Angelina die Initiative. Sie macht sich auf den gefährlichen Weg. Dabei hat sie nicht mit Belle und Sebastian gerechnet, die nicht zurückbleiben wollen und bei der dramatischen Flucht über sich hinaus wachsen.

Belle & Sebastian beeindruckt mit großartigen Landschaftsaufnahmen der Alpen, in denen wie nebenbei auch immer wieder wilde Tiere wie Murmeltiere oder Hirsche ins Bild gerückt werden. Dieses und die Freundschaftsgeschichte zwischen dem kleinen Sebastian und der großen Hündin Belle machen den Film zu einem visuell sehr ansprechenden Natur- und Tierfilm, der auch zeigt, wie hart die körperliche Arbeit damals in abgelegenen Bergdörfern war. Im Mittelpunkt des Films steht jedoch genauso die Geschichte um die deutschen Besatzungssoldaten, die die Fluchthelfer unter den Dorfbewohnern und die versteckten Juden unnachgiebig verfolgen. Das können jüngere Kinder auch einfach als Räuber-und-Gendarm-Geschichte begreifen, die etwas älteren werden möglicherweise nach dem Film viele Fragen zu den deutschen Soldaten im Film haben. Sehr positiv dabei ist, dass im Film kein plattes Gut/Böse Bild gezeichnet wird. Und so ist Belle nicht die einzige, die sich als Freund statt als Bestie entpuppt.

Belle & Sebastian
Regie: Nicolas Varnier, Buch: Juliette Sales, Fabien Suarez, Nicolas Vanie nach der Serie „Belle et Sebastien“ von Cécile Aubry
Abenteuerfilm, 94 Minuten, Cinemascope
FSK ab 0, empfohlen ab 8 Jahre, FBW-Prädikat besonders wertvoll
Kinostart: 19.12.2013

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