Seebühl am Bühlsee, Mitte der 1950er-Jahre. In einem Ferienheim stehen sich plötzlich zwei Mädchen gegenüber, die bisher nichts voneinander wussten – erstaunt stellen sie fest, dass sie sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Besonders Luise, die temperamentvollere der beiden, findet es zunächst gar nicht lustig, dass „jemand frech mit meinem Gesicht daherkommt“.
Deswegen macht sie Lotte (das ist die andere) das Leben so schwer wie möglich. Als aber immer deutlicher wird, dass sie Geschwister sind – Zwillinge, die nach der Geburt getrennt wurden – sind die beiden bald ein Herz und eine Seele. Sie verwerfen den ursprünglichen Plan, ein Foto des „doppelten Lottchens“ nach Hause zu schicken – stattdessen beschließen sie, mit einer ungewöhnlichen Aktion herauszufinden, warum die Eltern ihnen die Trennung zugemutet haben: Luise übernimmt Lottes Rolle und fährt zur Mutter nach München, Lotte dagegen als Luise zum Vater nach Berlin …
Michaels Schaacks Lottchen-Verfilmung hält sich eng an die Kästner-Vorlage und spielt wie der Roman im Jahr 1954. Die Bilder haben die klassischen Illustrationen von Walter Trier zur Vorlage, die auf den Buchcovern zu finden sind. Leider sind die Film-Figuren dabei etwas flach und schablonenhaft geraten.
Der neue Kinderfilm trägt das Prädikat: "besonders wertvoll" und eignet sich gut für einen Familienbesuch im Kino.
Deutschland 2007, Regie: Michael Schaack nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner
Trickfilm, 80 Minuten, FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahre
Filmstart: 10. Mai 2007