Eine zauberhaften Erzählung über Toleranz und ein Zusammenleben ohne Vorurteile und Abschottung: Der vielfach ausgezeichnete Animationsfilm „Ernest & Célestine" erzählt die Geschichte einer Freundschaft gegen alle Regeln.
Denn ein Bär und eine Maus, so lernen es die jungen Mäuse, "das geht gar nicht". Dass es doch geht, beweist Célestine, als Ernest sie in einer Mülltonne findet. Es beginnt eine wunderbare Freundschaft. Ernest und Célestine helfen sich, necken sich und halten immer fester zusammen, je größer die Widerstände werden. Und die scheinen schier unüberwindbar. Denn die Bären leben über der Erde und die Mäuse darunter. Zwei streng getrennte Welten, in denen die jeweiligen Vorurteile und Feindbilder gepflegt werden.
Der handgezeichnete Trickfilm basiert auf der Bilderbuchreihe von Gabrielle Vincent und versucht auch visuell den zauberhaften Illustrationsstil der Buchvorlage einzufangen. Die Filmemacher Benjamin Renner, Stéphane Aubier und Vincent Patar haben aus den Büchern einen wunderbaren Animationsfilm geschaffen – poetisch und lustig und auf eine ganz und gar unaufdringliche Art lehrreich. Wie mit Wasserfarben gemalt und sehr weich wirken die Bilder. Die Hintergründe bleiben oft nur angedeutet, die Bilder und Szenen sind nicht bis ins letzte Detail ausgemalt. Mit nur wenigen Pinselstrichen erwecken die Filmemacher ihre Figuren zum Leben und erschaffen eine Welt, die voller fantastischer Details ist.
Ernest & Célestine hat zu Recht viele Preise gewonnen; unter anderem war der Film für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert. Ein wahrer Kinderfilmschatz für alle Zuschauer ab 7 Jahre, der seine sozialkritische Botschaft herrlich unterhaltsam und voller zärtlicher Poesie vermittelt.
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2012
Regie: Benjamin Renner, Vincent Patar, Stéphane Aubier
Trickfilm, 77 Minuten
FSK ab 6, empfohlen ab 7 Jahre, FBW Prädikat besonders wertvoll