Senatskampagne zu „Medien - Familie - Verantwortung“

03. Sep 2018

Daniela von Treuenfels
Senatskampagne zu „Medien - Familie - Verantwortung“

Die Berliner Bildungsverwaltung macht das allgegenwärtige Smartphone zum Thema: Unter dem Motto: „Medien - Familie - Verantwortung: Heute schon mit Ihrem Kind gesprochen?“ soll eine Kampagne Eltern anregen, sich mit dem eigenen Medienverhalten im Familienalltag auseinanderzusetzen.

Ab dem 1. September werden Plakate an vielen Kita-Standorten, in den Bezirksämtern und weiteren öffentlichen Einrichtungen zu sehen sein. Außerdem werden Postkarten mit Tipps für den Alltag ausliegen.

Ob auf dem Spielplatz, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim gemeinsamen Essen - viele Eltern nutzen ihre Smartphones auch in Situationen, in denen sie mit ihren Kindern zusammen sind. Doch gerade kleine Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Anregungen durch die Eltern, zudem sind Eltern wichtige Vorbilder. Eine neue Informationskampagne der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention macht dies nun zum Thema.

Die Kampagne wendet sich außer an Eltern auch an Fachkräfte in Kitas, Familienzentren, Jugend- und Gesundheitsämtern sowie medizinischen Einrichtungen. Die Plakate und Postkarten sollen einen guten Einstieg in das Gespräch mit Eltern bieten, um sich offen über den alltäglichen Medienkonsum auszutauschen. Die Kampagne hat ihren Ursprung in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie 2016 gestartet wurde. Weitere Bundesländer und Regionen haben sich seitdem angeschlossen.

Mehr Infos hier www.berlin.de/medien-familie-verantwortung

Update:

"Ihr habt ja wohl nen Vogel" - dies ist stark verkürzt die Botschaft, die von aufgebrachten Eltern an die Adresse der Senatsverwaltung als Kampagnenführerin gesendet wird. Smartphone-nutzende Eltern schaden ihren Kindern, diese simple These wollen sie nicht gelten lassen.

Anne-Luise Kitzerow beispielsweise hat nur Sarkasmus übrig, auf ihrem Blog "großeköpfe" schreibt sie: "Meine große Tochter allerdings verzieht sich nun immer häufiger mit ihrem Smartphone ins Zimmer und sagt „Du nervst“, daher wollte ich fragen ob ihr vielleicht als nächste Plakatkampagne dann bitte eine „Heute schon mit deinen Eltern gesprochen“ starten könntet, denn ich glaube Bevormundung ist wirklich der einzige Weg wie man Eltern und Kindern helfen kann den digitalen Wandel so richtig zu erleben und zu verarbeiten, da bin ich mir ganz, ganz sicher. Oder?"

Auch die Literaturwissenschaftlerin Katharina Petrucci fragt in ihrem Blog, ob es hilfreich ist, Eltern zu einem bestimmten Thema anzusprechen, indem man an ihr schlechtes Gewissen appelliert. Sie bemängelt fehlende Informationen, zweifelt Studien an, kritisiert das Kampagnendesign und sie verweist auf weiterführende Artikel.
Vor 200 Jahren, argumentiert die Literaturwissenschaftlerin in einem weiteren Artikel, dachte man, Bücher seien schädlich. Und fragt sich: "Erst mal ist es doch ein Riesenfortschritt, dass ich alles mit einem Gerät machen kann: Wissen abfragen, fotografieren, Musik hören, den Weg suchen, kommunizieren. Warum soll ich meine Tochter davor schützen?"

Derweil demonstrieren in Hamburg Kinder gegen die Handynutzung der Eltern. Wie die FAZ berichtet, beschweren sich die Jungen, dass Papa "immer am Smartphone daddelt". Sie finden es nicht gut, dass Erwachsene "ständig auf ihr Handy starren" und es Mütter und Väter gibt, "die ihre Kinder gar nicht beachten".

Die Debatte hat begonnen, es kann nur noch spannender werden.

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