Knochenmarkspende: Lasst euch registrieren!

27. Jun 2021

Daniela von Treuenfels
Knochenmarkspende: Lasst euch registrieren!

Geringer Aufwand, und mit viel Glück großer Nutzen: Eine Aufnahme in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist immer eine gute Idee.

Aktuell bittet die Berlinerin Anett Seltz darum, sich in der Datei registrieren zu lassen. Sie ist an Leukämie erkrankt und sucht nach einem passenden Knochenmarkspender. Einen Aufruf hat sie auf dem Portal der DKMS gemeinsam mit ihren vier Kindern gestartet. Zum engen Familienkreis gehört außerdem ihr Ehemann Axel Seltz sowie dessen Tochter aus einer früheren Partnerschaft.

„ Seit Anfang Juni weiß ich, dass ich eine akute Leukämie habe“, schreibt die Geschäftsführerin der SPD Berlin darüber hinaus auf facebook. „Es blieb kaum Zeit, das Geschehen zu begreifen. Momentan befinde ich mich im ersten Chemo-Zyklus. Das ist die Vorbereitung auf die lebensnotwendige Stammzellentransplantation.“

Und sie erzählt aus den Stationen ihres Lebens: „Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau, habe an der FU Berlin studiert, war dann Büroleiterin eines NRW-Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Heute bin ich mit ganzem Herzen Landesgeschäftsführerin der SPD Berlin. Mir ist eine freie und solidarische Gesellschaft sehr wichtig; wir brauchen eine starke Demokratie. Dafür darf ich mit einem tollen Team arbeiten.“

Und weiter: „Ich wünsche mir für die Zukunft viel Sonne im Gesicht und viel Sand und Meer an den Füßen. Ich möchte weiterhin Fahrrad fahren, die gute Marmelade meines Mannes genießen, meine Bücherliste abarbeiten und mit meinen (Enkel-) Kindern lachen. Ich hoffe auf ein weitestgehend unbeschwertes Leben!“

Die Rettung wäre ein „genetischer Zwilling“, der in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registriert ist und damit als möglicher Spender identifiziert werden könnte. Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in der Datei aktiviert und bei der Suche nach Spendern berücksichtigt.

Eine Registrierung ist sehr einfach möglich: Über ein Online-Formular kann sich jeder das Registrierungsset nach Hause schicken lassen. Mit den beigefügten Wattestäbchen wird jeweils ein Abstrich der Wangenschleimhaut gemacht und die Stäbchen samt unterschriebener Einverständniserklärung zurückgeschickt. Nach der Registrierung wird das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt.

Etwa bei einem von hundert potenziellen Stammzellspendern kommt es zu einer Stammzellspende. Innerhalb des ersten Jahres liegt die Wahrscheinlichkeit bei 0,2 Prozent, so die DKMS. Sollten die Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, werden die möglichen Spender umgehend informiert.

Über das ganze Verfahren und die weiteren Schritte informiert die DKMS ausführlich auf ihrer Internetseite:

www.dkms.de/faq

Der Aufruf von Anett Seltz findet sich hier:

www.dkms.de/anett

Update: Gute Nachrichten!

Anett Seltz hat einen Spender gefunden, die Behandlung war erfolgreich. Auf facebook schreibt sie im November 2021:

Seit einigen Tagen bin ich zu Hause. Über sechs Wochen war ich isoliert zur Knochenmarktransplantation im Virchowklinikum, insgesamt waren es fünfeinhalb Monate Krankenhausaufenthalt. Die Transplantation war erfolgreich!!!

Mein Dank gilt den Ärzt:innen und Plegepersonal. Mein Spender hat mit das Leben gerettet - sie haben mich medizinisch umsorgt, Schmerzen gelindert, Mut zugesprochen und Trost gespendet.

1000 Dank an alle, die mir weiterhin über Monate Nachrichten, Postkarten und Briefe geschickt haben - jeder Gruß war und ist eine große Hilfe.

Ich bin in den letzten Wochen mehr als einmal durch tiefe Tiefen gegangen. Es gab Momente, in denen ich dachte, dass ich es nicht mehr aushalte. Jetzt heißt es an Körper, Geist und Seele zu gesunden. Das braucht Zeit, aber es geht jeden Tag einen kleinen Schritt voran. Ich bin froh, dass ich eine so wunderbaren Mann und Familie habe, die weiterhin an meiner Seite ist - auch für sie war es eine sehr schwere Zeit.

Ich bleibe dabei: „Das Glas ist immer halbvoll!“

P.S. Bitte geht weiter Blut spenden und zur Registrierung bei der DKMS.

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