30. Mai 2023
Eine Wanderung durch die Lausitzer Bergbaufolgelandschaft, Europas größte künstliche Seenplatte.
Vom Waidmannsheil zum „Restloch 6“ zum Drochower See – das Gewässer in der Lausitz, nicht weit entfernt vom Lausitzring an der A 13, hat eine bewegte Karriere hinter sich. Gestartet 1885 als Tagebau Waidmannsheil, pflügten sich über 50 Jahre lang Braukohlebagger durch das Gebiet. Im zweiten Weltkrieg wurden die Arbeiten eingestellt, so dass der Tagebau absoff.
Das „Restloch 6“, wie der ehemalige Tagebau fortan genannt wurde, nutzte man zu DDR-Zeiten auch als Deponie, weshalb der Flutung ab 2001 (bis 2014) umfangreiche Sanierungen vorangingen. Angeblich befinden sich noch Bagger am Grund des Sees. Es wird empfohlen, hier nicht zu baden.
Der Braunkohleabbau war für die Region Fluch und Segen zugleich. Im Dörfchen Annahütte hatte bereits mit der Glashütte ab 1856 ein wirtschaftlicher Aufschwung begonnen. Der Braunkohleabbau ab 1870 veränderte jedoch alles.
Innerhalb von nur 40 Jahren verwandelte sich das bäuerlich geprägte Särchen mit seinen 250 Einwohnern zu einer Industriegemeinde mit über 3.500 Einwohnern. Eine fast städtische Infrastruktur entstand. Die Glashütte wurde zu einem Industriekomplex mit mehreren Glaswannen, Brikettfabriken und einer Ziegelei erweitert; der Ort erhielt Bahnanschluss, Schule, Kirche, Kaufhäuser, Post, Freibad und vieles mehr.
Um 1885 setzt sich endgültig die deutsche Sprache durch, die wendische Sprache verlor in der Folge jede Bedeutung. Später überträgt man den Namen der Glashütte auf den gesamten Ort - aus Särchen wird so Annahütte.
Es folgten Krieg und Zerstörung und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Pläne, Annahütten zu überbaggern. Die Rettung kam mit der Wende – die auch gescheiterte Privatisierungen und hohe Arbeitslosigkeit im Gepäck hatte.
Heute haben der Drochower See und der Annahütter See jede Menge Geschwister, man spricht auch von Europas größter künstlichen Seenplatte. Teilweise sind die Seen durch neue schiffbare Kanäle verbunden, der Freizeitwert steigt und damit die Zahl jener, die in der Lausitz ein paar entspannte Tage verbringen.
Uns reicht ein sonniger Sonntag für eine Runde um die beiden Seen. Es war uns wieder mal ein Fest, auch wenn es nur kurze Teilstrecken gibt, die entweder direkt am Wasser verlaufen oder zumindest so nah sind, dass man den See auch sehen kann. Der Großteil des Weges führt durch Dörfer und über Waldwege ohne Blick auf das Wasser.
Wir starten in Drochow am Aussichtspunkt auf den gleichnamigen See. Über einen schmalen und schon sehr dicht bewachsenen Weg arbeiten wir uns 250m vor. Danach biegt der Weg bergauf ab und landet auf einem breiten Weg. Hier nach links und dann immer geradeaus, bis zu einer Weggabelung. Hier wieder links halten.
An der folgenden Gabelung rechts halten. Nach links erreicht man das Ufer des Sees, wenn man über das Wasser in Richtung Drochow schauen möchte.
Dem Weg folgend, steht man irgendwann vor einem Zaun. Hier nach rechts dem Zaun folgen. Der Weg ist abermals schmal und führt uns auch wieder ans Wasser. Der Weg geht dann mit Blick auf das Wasser hinter unserem Rücken leicht bergauf. Auf der linken Seite kommt die Kapelle eines kleinen Friedhofes in Sicht. Ein paar Meter weiter stehen wir an einer Kreuzung. Wir laufen rechts weiter, und zwar ganz rechts, also nicht auf der Straße. Ein breiter, aber unbefestigter Weg läuft parallel zur Straße. Er bringt uns zur Gartenstraße, in die wir rechts einbiegen und dieser nach Annahütte folgen.
An der Hauptstraße von Annahütte angekommen, wieder nach rechts und durch das Dorf in Richtung Ortsausgang. Kurze Momente später haben wir Sicht auf den Annahütter See.
Unser Weg führt uns nun 1,4km auf der Straße nach Norden, bis wir links einen Weg finden, dem wir folgen. Nach 750m finden wir eine Gabelung und folgen dem linken Weg. Bergab gelangen wir in eine kleine Siedlung mit Blick auf einen kleinen Teil des Annahütter Sees. An das Ufer gelangen wir durch die Grundstücke nicht.
An der folgenden Kreuzung biegen wir rechts ab und bergauf erreichen wir wieder den Weg, den wir zuvor verlassen haben. Die Streckenführung auf der Karte läuft nicht ganz auf diesem Weg.
Bei der nächsten Gelegenheit wieder links halten. Nun verläuft der Weg oberhalb des westlichen Ufers, aber auch hier ohne Seeblick. Diesen Blick erhalten wir erst wieder 1,3km später.
Hinter dem überdachten Picknickplatz mit guter Sicht auf den See biegt ein Weg sehr spitz nach links ab und führt bergab und dann in einem Bogen auf das Wasser zu.
Ein schmaler Pfad auf der rechten Seite bringt uns erst ein Stück parallel zum Uferverlauf und auf eine größere sandige Fläche. Hier links haltend weiter dem Verlauf des Weges zurück zum See folgen. Erst ist der Weg wieder schmal, wird dann aber später wieder sehr breit und bringt uns nach ca. 800m zu der Badestelle, die wir am Ortsausgang von Annahütte gesehen haben.
Wir folgen dem Verlauf des Weges bis zu dem eben erwähnten Aussichtspunkt und gehen dann den schon bekannten Weg durch das Dorf, über die Gartenstraße und dann den Weg am Feld parallel zur Straße zurück zur Kreuzung am Friedhof.
Am Zaun des Friedhofes entlang, erreichen wir die letzte Teilstrecke unserer Umrundung und sind zurück am Drochower See. Auf dem Uferweg, leicht oberhalb des Sees, mit Blick auf das Wasser bleiben wir die nächsten 1,7km bis wir wieder den Aussichtpunkt erreichen, wo unsere Runde begann.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de
.wikipedia.org/wiki/Drochower_See
www.duhoctrungquoc.vn/wiki/de/Drochow
wikipedia.org/wiki/Annah%C3%BCtte
www.senftenberg.de/Tourismus/Lausitzer-Seenland
seenluft24.de/annahuetter-bahnhof-ist-zum-tonstudio-mit-pension-geworden
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
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