07. Jul 2025
Eingeklemmt zwischen dem Städtchen Werder, der Bundesstraße 1 und der A 10 liegt überraschend beschaulich der Große Plessower See.
Das mehr als drei Quadratkilometer große Gewässer liegt in einer eiszeitlichen Rinne, die vor etwa 19.000 Jahren entstand. Getrennt wird der Lauf von der Havel durch einen bis zu 70 Meter hohen Höhenzug, der aus Resten von Stauchmoränen besteht.
Über 1000 Fundstellen belegen eine der größten Begräbnisstätten der im Wald von Kemnitz am nördlichen Seeufer. Hier in der Vogelsangheide siedelten im ersten bis vierten Jahrhundert Semnonen. Es wurden neben Waffen und römischen Metallgefäßen auch Gold und Silberschmuck gefunden. Um das Jahr 700 erreichten slawische Siedler die fast leere Gegend zwischen dem Plessower See und der Havel. Durch die Vermischung der restlichen Germanen, welche die Havel Habula nannten, entstand im Neuhochdeutschen der Stammesname Heveller und somit der Flussname Havel.
Der See bleibt auf unserer rund 21 Kilometer langen Wanderung an vielen Stellen hinter seinem natürlichen Sichtschutz aus Bäumen und dichtem Uferbewuchs verborgen. Umso schöner ist es an den Abschnitten, an denen man freie Sicht auf den See bekommt.
Wir starten unsere Runde am Bahnhof Werder. Werder ist mit der RE1 bequem von Berlin über Potsdam ohne Umstieg zu erreichen. Am Bahnhofsvorplatz gehen wir nach links, also parallel zur Kesselgrundstraße und bleiben für rund 970m auf dieser Strecke. Hier gabelt sich die Straße, wir biegen rechts in die Brünhildestraße ein, bleiben etwa 150m dort und wechseln anschließend in die Isoldestraße.
Aus der Isoldestraße wird nach dem Überqueren der Kemnitzer Straße die Sentastraße. Diese gehen wir bis zum Ende und erreichen dann bereits den Weg am See. Der See selbst liegt verborgen hinter hohen Bäumen.
Wir gehen nach rechts und verlaufen uns auf dem ufernahen Weg. Es gibt zwei Stellen, an denen wir bis ans Ufer gelangen können. Der Weg endet schließlich am Zaun des örtlichen Freibades. Nach links führt ein steiler und sandiger Weg bergauf. Wer diesen nicht nutzen möchte, wendet sich vorher nach links.
Oben angekommen, erreichen wir die Straße „Am Plessower See“ und folgen ihr nach rechts, entlang vom Zaun des Strandbades.
Wir gehen weiter auf der Straße und gelangen so zur Glindower Chausseestraße. Hier biegen wir rechts ab und laufen bis zum Ortsausgang – und noch ein Stück darüber hinaus –, bis wir rechts die Straße „Morgenstücke“ entdecken. Hier gehen wir nach rechts und orientieren uns am Verlauf der Straße, die nach den Häusern nach links abbiegt und zwischen Wiesen und Feldern nach Plessow führt.
An der Plessower Hauptstraße angekommen, setzen wir unsere Route nach rechts fort und passieren das Schloss Plessow. Wir biegen dahinter rechts zum Weinberg ein. Den Weg möchten wir jedoch nur Personen mit gutem Orientierungssinn oder technischen Hilfsmitteln – wie einem Smartphone mit Wanderkarten-App – empfehlen. Anfangs sind die Wege gut erkennbar und leicht zu finden. Doch nach der letzten Badestelle werden sie seltener genutzt und die Natur hat viele Pfade stark überwuchert oder vollständig zurückerobert. Am Ende kommt man jedoch wieder an die Kreuzung zurück, an der der kleine Umweg begann.
Weiter geht es in Richtung der Wiesen. Auf dem Weg gibt es drei Abzweigungen, die zum Wasser zu führen scheinen. Wir nehmen den letzten Abzweig, an dem sich der Weg gabelt und der See vom Weg aus zu sehen ist. Hier führt uns auch ein schmaler Uferpfad in Richtung der nun hörbaren Autobahn.
Unter der Autobahn verbindet ein schmaler Kanal die beiden Teile des Sees. Darüber führt eine kleine Brücke. Auf der anderen Seite gehen wir nach links weiter und halten uns immer am Wasser. Am Ende des Weges müssen wir durch einen kleinen Park – so gelangen wir nach Kemnitz.
An der Kemnitzer Dorfstraße setzen wir unseren Weg linksseitig fort. Nach den letzten Häusern auf der linken Seite kommt noch eine Wiese. Vor dem nächsten eingezäunten Grundstück weist uns ein Schild auf einen Privatweg hin. Dieser führt zu einem Teich und dahinter wieder zurück zum See. Hier bleiben wir auf dem Uferpfad, gelangen erneut zur Unterführung mit der kleinen Brücke und gehen nun nach rechts, um den letzten Abschnitt unserer Wanderung zu beginnen.
Auch hier verläuft ein schöner Uferweg mit reizvollem Blick auf den See und mehreren natürlichen Badestellen.
Nach ein paar Kilometern erreichen wir wieder die Stelle, an der wir unseren Rundweg begonnen haben und gehen auf dem bekannten Weg über Sentastraße, Isoldestraße, rechts in die Brünhildestraße, links in die Kesselgrundstraße zurück zum Bahnhof.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.com
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
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