Seewanderung: Schlabendorfer See (Teil 2)

01. Okt 2024

Norman Heise
Seewanderung: Schlabendorfer See (Teil 2)

Teil zwei der Wanderung durch einen Teil des Lausitzer Bergbaufolgegebietes mit seinen ungewöhnlichen und teils skurrilen Landschaften.

Am nordwestlichen Ufer, wo die Gemeinde Schlabendorf eine Marina für Segelboote gebaut hatte, liegt heute das Forschungs- und Sanierungsschiff ´Barbara´ vor Anker. Über einen langen Schlauch wird es mit Brandkalk beladen, der aus dem Kalkwerk Rüdersdorf bei Berlin kommt. Täglich sticht die „Barbara“ in See, um die rostbraune Brühe auf dem Schlabendorfer See mit Kalk zu bekämpfen.

So beschrieb es der Deutschlandfunk in einer ausführlichen und noch immer lesenswerten Reportage im Jahr 2015. Heute, neun Jahre später, ist die Barbara weiterhin dabei, den hohen Eisengehalt des Gewässers im ehemaligen Tagebau in den Griff zu bekommen. Eine Aufgabe für weitere Jahrzehnte.

Dazu kommt, dass immer wieder Teile des Ufers oder des Seeuntergrundes wegrutschen. Bis heute führt das dazu, dass Teile der Landschaft großflächig abgesperrt werden müssen.

Ein Besuch lohnt sich dennoch sehr. Zum einen haben sich die Zugvögel die Gegend als Rastplatz ausgesucht (mehr im ersten Teil der Seeumrundung). Zum anderen ist es faszinierend zu beobachten, wie sich die Natur den lebensfeindlichen Braunkohletagebau wieder zurückerobert.

Schlabendorfer See Landschaft

Start unserer heutigen Tour ist die Marina in Schlabendorf.

Mit Blick auf das Hafenbecken starten wir auf dem Asphaltweg nach links und laufen ziemlich in Ufernähe am Wasser nach Südosten. Nach ca. 1,8km kommt eine Kreuzung und ein breiter unbefestigter Weg führt uns nach rechts dicht ans Ufer. Wir bleiben auf diesem Weg, der im weiteren Verlauf zugewachsen ist und dahinter die skurrile, wüstenartige Landschaft enthüllt. Es gibt weite weiße Sandflächen mit kleinen Bäumen, rostrote Wasserlöcher, Bruchkanten mit Gräben und kleine Hügel. Ein richtiger Weg lässt sich nicht ausmachen. In südlicher Richtung etwas erhöht, liegt ein dichter Wald. Wir orientieren uns an dieser Landmarke und versuchen parallel zu bleiben.

Südlich von Zinnitz zeigt die Karte einen Weg. Diesen versuchen wir zu erreichen. Er liegt etwas erhöht und wir müssen uns durch etwas Unterholz kämpfen, um ihn zu erreichen. Es ist eine alte asphaltierte und teilweise schon sehr zugewachsene Straße. Dieser Straße folgen wir.

Jetzt wird es etwas tricky. Wir finden einen breiten Waldweg etwa 500m vor dem Ende der Straße und biegen ab. Das möchte ich nicht empfehlen, weil wir anschließend am Waldesrand ziemlich beschwerlich auf schmalen Pfaden durch hohes Gras laufen müssen, bis wir auf den Weg kommen, den wir ursprünglich angedacht hatten. Bevor dieser endet, wird die Vegetation nochmal ziemlich dicht und wir stehen vor einem Zaun. An der Stelle, wo der Weg noch erkennbar ist, können wir uns sehr bodennah unter dem Zaun durchquetschen. Wer der asphaltierten Straße folgt, hat am Ende das gleiche Problem und muss den Zaun überwinden. Diesen Weg also wirklich nur nutzen, wer sich mit dieser Beschwerlichkeit abmühen möchte.

Wieder auf den Beinen wenden wir uns nach rechts und laufen mit dem Zaun an der rechten Schulter nach Süden. Die nahe A13 ist hier ziemlich intensiv zu hören und wird und uns die nächsten Kilometer begleiten.

Nach ca. 2,6km erreichen wir Mallenchen. An der Kreuzung halten wir uns erst nach rechts und dann halb links. Ganz nach rechts versperrt uns wieder ein Zaun und eine Barriere den Weg. Etwas weiter links ist der Zaun offen. Wir laufen ein Stück durch den Wald und erreichen dann den Drehnaer See.

An der nördlichen Seite des See führt ein ufernaher Weg nach Westen, der nach ca. 1,6km ab Ankunft am Ufer, an einer Asphaltstraße endet. Hier nach links und nach etwa 130m an der Gabelung wieder links abbiegen.

Der Weg folgt dem Uferverlauf und endet am Westufer des See wieder an einem Zaun. Kurz davor gibt es einen Trampelpfad nach rechts, der auf eine weitere Straße führt und auch auf den Zaun inkl. Barriere zuführt. Rechts davon ist wieder ein kurzer Trampelpfad mit einer Öffnung im Zaun.

Auf der Straße laufen wir weiter, umrunden eine weitere Barriere und biegen dann nach rechts auf die Straße namens „Alte Calauer Straße“ ab. Vorbei an der Fischerei erreichen wir die Ausläufer von Fürstlich Drehna, bleiben auf der Straße und beenden die zweite Teilumrundung am Marktplatz, wo unsere erste Teilstrecke begann.

Wer verständlicherweise auf Wege ohne Zäune bleiben möchte, nutzt bitte den zweiten Link. Das ist der Hinweg mit dem Fahrrad.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.com.

Der zaunfreie Weg unter www.komoot.com

Schlabendorfer See Sperrbereich

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Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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