05. Jul 2021
Mit der Abnahme der Flügel der Britzer Mühle haben im Juli die Sanierungsarbeiten an dem über 150 Jahre alten Technischen Denkmal begonnen. Veranstaltungen und Führungen können erst wieder ab September stattfinden.
Die rund 20 Meter hoch aufragende zwölfeckige Mühle gehört zu den wenigen denkmalgeschützten und voll betriebsfähigen Windmühlen Deutschlands. Die Sanierung umfasst eine vollständige Erneuerung der Holzschindelverkleidung von Rumpf und Kappe. Teile der Mühlentechnik sowie die Vordrehung (Drehung in den Wind) werden instandgesetzt. Für die Arbeiten stehen 700.000 Euro zur Verfügung.
Geschichte der Britzer Mühle
Das seit 1955 unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1865 als
damals moderne Holländer-Mühle errichtet. Ende der 1950er Jahre wurde sie vom
Land Berlin erworben und zur Bundesgartenschau 1985 umfassend saniert. Sie
gehört seitdem zum Britzer Garten und wird von der Britzer Müllerei betrieben,
die auch Lehrgänge für Hobby-Windmüller nach holländischem Vorbild anbietet.
Die Kappe der Mühle dreht
sich mit Hilfe einer Windrose selbsttätig in den Wind. Die zwölfeinhalb Meter
langen Flügel sind mit einem Jalousieklappensystem versehen. Über dem mit rotem
und gelbem Klinker gemauerten Sockel erhebt sich der mit Holzschindeln
verkleidete Rumpf der Mühle. Typisch ist auch die außen ringsum verlaufende
Galerie auf der Höhe des ersten Bodens (von insgesamt fünf). Die Mühle ist mit
zwei Mahlgängen ausgestattet, auf denen noch heute Weizen-, Dinkel- und
Roggenvollkornmehl gemahlen werden.
Veranstaltungen
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehört die Saisoneröffnung (letzter Samstag im März), der Deutsche Mühlentag (Pfingstmontag), das Britzer Mühlenfest (kein fester Termin), der Tag des Offenen Denkmals (2. Sonntag im September). Manchmal finden auch Lesungen oder Konzerte statt. Das Standesamt bietet „Vermehlungen“ an für Brautpaare und Jubilare.
Mehr Informationen
https://britzer-muellerei.de/wordpress/
Foto oben: Grün Berlin, ©
Tonio de Lamor
Foto unten: Grün Berlin, ©
Architekturbüro Günther Hasenberg Berlin 1985