Die Grün Berlin GmbH, Verwalterin des verfallenden ehemaligen Freizeitparks, bietet Führungen durch den Spreepark an. Vom Freizeitpark zum Lost PLace zum urbanen Erlebnispark - Interessierte können den Umbau hautnah erleben.
Der ehemalige VEB Kulturpark Plänterwald wurde 1969 als „Kulturpark Plänterwald“ zum 20. Geburtstag der DDR in direkter Nähe zur Spree eröffnet und war der einzige Vergnügungspark des Landes. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der nun Spreepark genannte Freizeitpark 2001 geschlossen. 2002 wurde das Gelände eingezäunt und fiel in einen „Dornröschenschlaf“. Bis zum Kauf durch das Land Berlin im Jahr 2014 verwahrlosten das Gelände und die darauf befindlichen Gebäude und verbliebenen Fahrgeschäfte. Der Spreepark blieb sich selbst überlassen, die Natur eroberte viele Flächen zurück.
Seit 2016 ist die Grün Berlin GmbH für das ca. 23 Hektar große Areal zuständig. Aufgabe ist es, ein Nutzungs- und Betriebskonzept zu entwickeln und das angrenzende „Eierhäuschen“ als Anziehungspunkt für Erholungssuchende zu reaktivieren. Ein wesentliches Anliegen ist auch die Inszenierung der historischen Relikte des ehemaligen Vergnügungsparks unter Einbeziehung des 45 Meter hohen Riesenrades.
Zunächst jedoch muss die Verkehrssicherheit für das Gelände hergestellt werden, bevor der Spreepark wieder besucht werden kann. Die vielen Gefahrenstellen, maroden Gebäude, Fahrgeschäfte und Stolperstellen müssen beseitigt und die Altlasten abgefahren werden. Das große Riesenrad wurde mittlerweile abgebaut. Es wird komplett restauriert und an gleicher Stelle wieder aufgebaut.
Auf dem geführten Rundgang über das knapp 25 Hektar große
Gelände erhalten Besucher Einblicke in die bewegte Geschichte und bekommen einen Ausblick in die Gestaltung des zukünftigen
Parkareals.
Im
Rahmen der 75-minütigen Baustellenführung besuchen Teilnehmer unter anderem die
bereits durch das Künstler- und Architektenkollektiv modulorbeat umgestaltete
Mero-Halle sowie das Open Air Atelier RE.USE.UM
des Künstlers Stefan Shankland. Für den künftigen Spreepark realisiert
Shankland die Landschafts-Skulpturen STRATAPARK, die aus mineralischen
Abfallstoffen gewonnen und aus Abbruchmaterial des Parks bestehen. Als
Sitzgelegenheiten und Orientierungspunkte erhalten die Abfallmaterialien
künftig neue Funktionen und werden auf diese Weise wiederverwertet.
Eierhäuschen
Ihren
Abschluss finden die Touren auf dem neu gestalteten Vorplatz des Eierhäuschens
mit Ausblick auf das Ausflugslokal mit Biergarten und Spielplatz an der
Spree sowie auf den im Bau befindlichen neuen Schiffsanleger am Eierhäuschen. Während der Biergarten bereits geöffnet ist, ist das denkmalgeschützte Eierhäuschen erst zum Ende des Jahres fertig.
Tickets
sind online unter: www.spreeparkfuehrung.reservix.de und in
allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Einen Überblick über das Konzept und die geplante Eröffnung des Spreeparks erhalten Interessierte, die nicht an einer Führung teilnehmen möchten, im Info-Pavillon direkt auf dem Spreepark-Gelände.
Mit dem kostenfreien Umweltbildungsprogramm von Grün Berlin sind Besucher
aller Altersgruppen eingeladen, die Natur des Spreeparks vor einzigartiger Kulisse zu erkunden. Bis Mitte
November führen unter anderem
Fährtenleser, Fledermaus-Wissenschaftler und Ökologen durch den ehemaligen
Freizeitpark und machen so Flora und Fauna des geschichtsträchtigen Ortes
erlebbar.
Eine Anmeldung erfolgt ausschließlich online unter www.campus-stadt-natur.berlin/kalender.
Foto oben: Grün Berlin, Manuel Frauendorf
In Bürgerdialogen wird derzeit die Zukunft des Areals verhandelt. So könnte eine Gestaltung aussehen:
Visualisierung: Grün Berlin