Spreepark: den Umbau sehen, fühlen und mitdenken

Daniela von Treuenfels
Spreepark: den Umbau sehen, fühlen und mitdenken

Die Grün Berlin GmbH, Verwalterin des verfallenden ehemaligen Freizeitparks, bietet Führungen durch den Spreepark an. Vom Freizeitpark zum Lost PLace zum urbanen Erlebnispark - Interessierte können den Umbau hautnah erleben.

Der ehemalige VEB Kulturpark Plänterwald wurde 1969 als „Kulturpark Plänterwald“ zum 20. Geburtstag der DDR in direkter Nähe zur Spree eröffnet und war der einzige Vergnügungspark des Landes. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der nun Spreepark genannte Freizeitpark 2001 geschlossen. 2002 wurde das Gelände eingezäunt und fiel in einen „Dornröschenschlaf“. Bis zum Kauf durch das Land Berlin im Jahr 2014 verwahrlosten das Gelände und die darauf befindlichen Gebäude und verbliebenen Fahrgeschäfte. Der Spreepark blieb sich selbst überlassen, die Natur eroberte viele Flächen zurück.

Lost Place

Seit 2016 ist die Grün Berlin GmbH für das ca. 23 Hektar große Areal zuständig. Aufgabe ist es, ein Nutzungs- und Betriebskonzept zu entwickeln. Ein wesentliches Anliegen ist auch die Inszenierung der historischen Relikte des ehemaligen Vergnügungsparks unter Einbeziehung des 45 Meter hohen Riesenrades.

Zunächst jedoch muss die Verkehrssicherheit für das Gelände hergestellt werden, bevor der Spreepark wieder besucht werden kann. Die vielen Gefahrenstellen, maroden Gebäude, Fahrgeschäfte und Stolperstellen müssen beseitigt und die Altlasten abgefahren werden. Das große Riesenrad wurde mittlerweile abgebaut. Es wird komplett restauriert und an gleicher Stelle wieder aufgebaut.

Auf der Webseite des Spreeparks gibt es eine Art Bautagebuch mit einem Überblick über laufende und abgeschlossene Baumaßnahmen.

Bummel durch den Rummel

Auf dem geführten Rundgang über das knapp 25 Hektar große Gelände erhalten Besucher Einblicke in die bewegte Geschichte und bekommen einen Ausblick in die Gestaltung des zukünftigen Parkareals.

Angebot in der Saison 2024

Das Open Air Atelier RE.USE.UM des Künstlers Stefan Shankland wird auch in diesem Jahr wieder workshops anbieten. Für den künftigen Spreepark realisiert Shankland die Landschafts-Skulpturen STRATAPARK, die aus mineralischen Abfallstoffen gewonnen und aus Abbruchmaterial des Parks bestehen. Als Sitzgelegenheiten und Orientierungspunkte erhalten die Abfallmaterialien künftig neue Funktionen und werden auf diese Weise wiederverwertet.

Tickets sind online unter: www.spreeparkfuehrung.reservix.de und in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Info-Pavillon

Einen Überblick über das Konzept und die geplante Eröffnung des Spreeparks erhalten Interessierte, die nicht an einer Führung teilnehmen möchten, im Info-Pavillon direkt auf dem Spreepark-Gelände.

Eierhäuschen

Im Sommer 2023 konnten der zum Restaurant gehörige Biergarten „Anleger zum Eierhäuschen“ und die Freiflächen rund ums Eierhäuschen eröffnet werden. In die neue Saison startet der Biergarten ab April 2024 auf 500 Quadratmeter mit 250 Außenplätzen und Spielplatz. Das 175 Quadratmeter große Restaurant „Ei-12437-B“ mit 70 Innenplätzen hat außerdem rund 80 Plätze im Tanzsaal zur Verfügung. Zusätzlich werden auf der Restaurantterrasse sowie im Restaurantgarten weitere 176 Außenplätze angeboten.

Spreepark Art Space: Das Programm des 2.200 Quadratmeter großen Hauses im unteren Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich des Eierhäuschens untersucht die Verzahnung von Kunst, Architektur, Natur und öffentlichem Raum und macht die unterschiedlichen Projekte und Fragestellungen, die sich im Spreepark ergeben, den Besucherinnen und Besuchern zugänglich.

2024 bis 2026

Die Hauptbaumaßnahmen starten: Im Frühjahr 2024 werden weitere einzelne Relikte des ehemaligen Freizeitparks für die spätere Sanierung und Transformation eingelagert oder zurückgebaut, wie unter anderem das Tassen-Karussell oder das Englische Dorf. Baufällige Gebäude ohne Funktion und künftig nicht mehr benötigte befestigte Flächen werden abgerissen und entsiegelt. Das ehemalige Trafogebäude wird künftig ein zusätzlicher Veranstaltungsort im neuen Spreepark. Die ehemaligen Transformatorenräume und die Grundmauern bleiben erhalten und erinnern an den früheren Vergnügungspark, andere Teile werden zurückgebaut.

Alle Infos:

 www.spreepark.berlin

Foto oben: Grün Berlin, Manuel Frauendorf

In Bürgerdialogen wird derzeit die Zukunft des Areals verhandelt. So könnte eine Gestaltung aussehen:

Visualisierung: Grün Berlin

Spreepark Vision

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