Es sind Sommerferien in Schweden. Die zukünftige Drittklässlerin Maja geht wie fast jeden Tag ihrer Lieblingsbeschäftigung nach und stromert durch den Wald. Hier begegnet sie dem seltsamsten Jungen, den sie je gesehen hat. Eine lustige Abenteuergeschichte für Kinder ab 7 Jahre.
In einem roten Haus, das in einer Meeresbucht in Schweden im kleinen Dorf Litenby liegt, wohnt Maja. Es gibt viele rote Häuser in Schweden, aber Maja findet, dass das rot von ihrem Haus ein ganz besonders schönes Rot ist. Auch das Haus ist ein ganz besonderes Haus. Es hat nämlich ein Türmchen wie ein richtiges Schloss. Und es gibt noch etwas, das nicht jedes Haus hat: Im Garten steht ein großes Gewächshaus, in dem Majas Opa die wunderbarsten und buntesten Blumen hegt und pflegt.
Die Sommerferien in Litenby sind fast vorbei. In einer Woche beginnt für Maja wieder die Schule Sie kommt dann in die dritte Klasse. Maja ist jetzt schon ein bisschen wehmütig, denn wenn sie wieder in der Schule ist, bleibt ihr nicht mehr so viel Zeit zum Herumstromern. Maja liebt den Wald und sie liebt es, sich dort treiben zu lassen.
Dieser Tag kurz vor Ende der Ferien beginnt wie ein ganz gewöhnlicher Tag, aber er wird das Leben der ganzen Familie Blomberg verändern. Nach dem Mittagessen macht sich Maja mit zwei Zimtschnecken im Gepäck auf in den Wald. Es ist ein bisschen dunkel und ein paar Wolken sind aufgezogen, aber das stört Maja nicht. Es gibt immer unglaublich viel im Wald zu entdecken. Zuerst sind da ihre Freunde, die Bäume. Und dann sieht sie immer wieder etwas anderes, diesmal beobachtet sie das rege Treiben der Ameisen auf einer Ameisenstraße, sie rettet eine Schnecke und sie hat das Glück, eine Hasenfamilie zu sehen. Leider tritt Maja auf einen Ast und das Knacken vertreibt die Häschen sofort. Wie gerne hätte Maja die Familie noch länger beobachet.
Enttäuscht geht sie zu ihrem Lieblingsplatz. Eine wunderschöne Lichtung, die von grünem Farn umgeben ist. In der Ferne hört sie einen Bach plätschern und es gibt einen Baumstamm, auf dem sie sich niederlassen kann. Gerade als sie ihre Zimtschnecke auspackt, beginnt es aber zu tröpfeln und im Nu wird der Regen so heftig, dass Maja einen Unterschlüpf finden muss. Gar nicht so einfach, besonders weil es auch noch anfängt zu donnern und zu stürmen. Maja rennt los, in der Nähe gibt es einen Felsen, dort würde sie sich in einer Nische verstecken können. Dort angekommen, erkennt sie, dass es sich sogar um den Eingang zu einer Höhle handelt. Noch besser.
Vorsichtig
betritt sie die Höhle. Ihre Augen gewöhnen sich langsam an die
Dunkelheit. Die Höhle hat etwa die Größe ihres Zimmers. Langsam tastest
sich Maja mit den Füßen vor und stößt etwas an, das dann wegkullert.
Das ist doch der Ball von ihrem Bruder Matti, den er schon so lange
vermisst hat! Sie schaut sich weiter um und immer wenn draußen ein Blitz
aufflackert und die Höhle beleuchtet, staunt sie mehr über die Dinge,
die sie in der Höhle entdeckt und wiedererkennt: ihre alten Murmeln,
eine Gabel von Zuhause und eine alte Tasse ohne Henkel, die der Vater
dann doch nicht repariert hat.
Plötzlich sagt jemand hinter ihr
„Bork“. Maja bekommt einen Riesenschreck und dreht sich um und vor ihr
steht der seltsamste Junge, den sie je gesehen hat: Er hat rote Haare,
eine spitze Nase und ist voller Laub und Baumrinde. Seine Füße sind
unglaublich groß und sagen kann er offenbar nur „BORK“. Wie gut, dass
die Murmeln in der Höhle sind, Maja zeigt Bork, wie man damit spielt und
so nähern die beiden sich auch ohne Worte an.
Als der Regen aufhört, spielen sie draußen weiter und Bork verblüfft Maja: Er klettert wie ein Eichhörnchen den Baum hinauf und ist sogar mit einem Eichhörnchen befreundet. Maja kann das Eichhörnchen auf Borks Schulter sogar streicheln. Maja ahnt, dass sie einen ganz besonderen Gefährten gefunden hat und der Wald fühlt sich für sie noch viel zauberhafter an als vorher.
Leider hört sie aber ihren Opa rufen. Schnell verabschiedet sie sich von Bork und rennt nach Hause. Doch schon am Abend sieht sie Bork wieder: Kopfüber schaut er neugierig zum Fenster rein und Maja muss schnell aus, um ihn zu verstecken. Aber lange kann sie Bork vor Matti und ihren Eltern nicht verbergen und das Abenteuer beginnt.
Bork lernt langsam ein wenig sprechen und erfreut uns Leser oder Vorlesende mit witzigen Sprachschöpfungen. Das Rätsel um ihn wird nach und nach, jedoch nicht vollständig gelüftet. Bork zeigt immer neue Facetten, es bleibt also spannend und witzig. Der Großvater forscht ein wenig über die Wikinger und den Lebensbaum Yggdrasil. Ob Bork etwas damit zu tun hat? Und die Idee von Papa, das Jugendamt zu informieren, gibt den Kindern Anlass zur Sorge. Wie gut, dass erst einmal Wochenende ist und die Familie mit Bork ans Meer fährt.
Die schwarz-grünen Illustrationen locken den gut lesbaren Text auf perfekte Weise auf.
Olle Lindberg (Text), Daniela Kunkel (Illustrationen)
Baumhaus Verlag
978-3-8339-0616-9
12,00 €
ab 7 J.
Unsere Buchtipps sind Empfehlungen der Buchhandlung Schwericke in Lichterfelde. Der Laden liegt direkt am S-Bahnhof Botanischer Garten. Natascha, im Team verantwortlich für den Bereich Kinder- und Jugendbuch, stellt an dieser Stelle regelmäßig exklusiv für berlin-familie.de eine Neuerscheinung oder einen gut abgelagerten „Mustread“ vor.
Mehr über das Team und den Laden kann man HIER nachlesen.
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