08. Okt 2021
Wenn die Oma erst schusselig und schließlich vergesslich wird, und bald nicht mehr alleine wohnen kann – eine Geschichte über Demenz für Kinder ab 5 Jahre.
Jeden Mittwoch, wenn Mattis Mutter mit der kleinen Emma in die Spielgruppe fährt, geht Matti zur Nachbarin Oma Rose und sie backen Zimtwaffeln oder machen ein Puzzle. An einem Mittwoch im Frühling wunderte Matti sich, dass Oma Rose ihn gar nicht wie sonst erwartete. Sie hatte ein Schläfchen gehalten und ganz vergessen, dass Matti-Mittwoch war. Und dann musste sich Matti an dem Tag nochmal wundern. Oma Rose bat ihn, das „Drehdings“ aus dem Schrank zu holen. Aber als er verstanden hatte was sie meinte, holte er das Rührgerät aus dem Schrank, sie buken Zimtwaffeln und es wurde doch noch ein schöner Oma-Rose-Tag.
Mittwoch für Mittwoch ging Matti zu Oma Rose, aber es passierten immer merkwürdigere Dinge. Bei Oma Rose verschwanden Sachen, die Matti dann an komischen Orten wiederfand: Zum Beispiel lag die Brille im Kühlschrank und der Geldbeutel in einem Hausschuh. Als Matti das seiner Mutter erzählte, sagte sie, dass ihr auch schon aufgefallen war, dass Oma Rose vergesslicher wurde und dass sie besser auf sie aufpassen müssten.
Als sie dann an einem Mittwoch zusammen zu Oma Rose gingen, wäre beinahe ein Unglück geschehen. Oma Rose hatte einen Topf auf dem Herd vergessen. An diesem Abend redeten Mattis Eltern ganz lange über Oma Rose und sie erklärten Matti, dass Oma Rose eine Krankheit hat, die sie „Vergesslichkeitskrankheit“ nannten, und dass Oma Rose nicht mehr alleine wohnen kann.
Es ist klar, dieses Bilderbuch behandelt das Thema Demenz. Die Illustrationen sind farbenfroh, detailgetreu und kindgerecht. Das Besondere an den Illustrationen ist, dass in den großflächigen Bildern immer mal wieder ein Puzzleteil fehlt. An der Stelle, wo beispielsweise das Rührgerät sein müsste, fehlt ein Puzzlestück und die Stelle bleibt weiß. Das fehlende Puzzlestück mit dem Rührgerät findet man dann auf der anderen Seite. Der Illustrator Marc-Alexander Schulze verbildlicht die Krankheit so auf jeder Seite auf einfühlsame Weise. Schon auf dem Cover bekommt man einen Eindruck davon.
Es gibt Eltern, die ihre kleinen Kinder noch nicht mit Themen wie Krankheit oder Tod konfrontieren möchten. Aber spätestens, wenn diese Themen die eigene Familie betreffen, ist es gut zu wissen, dass es Bücher über schwierige Themen gibt. Denn über Bücher kann man mit seinen Kindern ganz anders ins Gespräch kommen.
Brigitte Endres (Text), Marc-Alexander Schulze (Ill.)
Aracari
Verlag
ISBN 978-3-907114-20-9
€ 14.00 (D)
ab 5 Jahren
Unsere Buchtipps sind Empfehlungen der Buchhandlung Schwericke in Lichterfelde. Der Laden liegt direkt am S-Bahnhof Botanischer Garten. Natascha, im Team verantwortlich für den Bereich Kinder- und Jugendbuch, stellt an dieser Stelle regelmäßig exklusiv für berlin-familie.de eine Neuerscheinung oder einen gut abgelagerten „Mustread“ vor.
Mehr über das Team und den Laden kann man HIER nachlesen.
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