Seewanderung: Werlsee und Priestersee

05. Dez 2022

Norman Heise
Seewanderung: Werlsee und Priestersee

Der Ausbau der Wasserwege hat die Gegend prosperieren lassen. Schiffe und Boote spielen am touristisch orientierten Werlsee auch heute eine zentrale Rolle.

Der Werlsee ist von Berlin aus sehr gut über die A 10 (Erkner) oder mit der mit der Regionalbahn (Fangschleuse) zu erreichen. Seine beiden bewirtschafteten Strände mit feinem Sand sind im Sommer ein Anziehungspunkt besonders für Familien. Am Nordstrand findet sich ein Kletterpark, hier gibt es Kraxelei für die Jüngsten ab 4 Jahre und Kletterabenteuer in bis zu 15 Meter Höhe für Abenteuerlustige.

Jetzt im winterlichen Spätherbst ist es natürlich viel ruhiger, und eine andere Gruppe von Seeliebhabern bestimmt das Bild: die Leute, die hier wohnen und andere Eigentümer. Es gibt Zäune, Privatwege und wieder Zäune. Aber die Privatiers haben immerhin so viel vom Ufer übriggelassen, dass ein Besuch sich dennoch lohnt.

Geologisch betrachtet (unsere regelmäßigen Mitwanderer erkennen die in Nord-Südrichtung liegende Seenkette) liegt der Werlsee am Südausgang der Buckower Rinne, einer glazialen Schmelzwasserrinne, die sich in der Weichsel-Eiszeit zwischen dem Oderbruch und dem Berliner Urstromtal herausgebildet hat und die Barnimplatte von der Lebuser Platte trennt.

Zeugnisse der jüngeren Geschichte reichen bis in die Steinzeit, wie archäologische Funde auf der Lindwallinsel in der Mitte des Sees zeigen. Um 1000 v.Chr. wird ein Gräberfeld bei Fangschleuse datiert, Reste einer Töpferwerkstatt mit 8 Brennöfen am Peetzsee werden ebenfalls dieser Zeit zugerechnet.

Es sollte knapp 2000 Jahre dauern, die „grüne Heide“ aus ihrer wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit zu holen. In der Gründerzeit, in der das boomende Berlin große Mengen Baumaterial benötigte, wurden die Nachbarorte Rüdersdorf und Herzfelde zu Hauptlieferanten für Kalk und Ziegelsteine. Für den Transport auf dem Wasserweg wurde die Grünheider Seenkette zwischen 1873 und 1875 mit Anschluss an die Spree schiffbar gemacht. Der Bau des Löcknitzkanals kurz vor dem Ersten Weltkrieg ermöglichte den Kiestransport mit größeren Lastkähnen von einer Kiesgrube, die durch einen Stichkanal mit dem Möllensee verbunden wurde. Diese Entwicklung führte zum Aufschwung des Schiffergewerbes in Grünheide und am Werlsee. Um 1900 gab es im Ort etwa 70 Schifferfamilien.

Mit dem Bau der Berlin-Frankfurter Eisenbahn (1842) kam der Naherholungstourismus, Hauptwirtschaftszweig bis heute. Wasserfahrzeuge spielen dabei nach wie vor eine bedeutende Rolle. Die 1893 gegründete Bootswerft beherbergt jetzt ein Bootshaus mit Yachthafen.

Doch wir: sind gekommen um zu wandern.

Wir starten an der Eichenallee auf Höhe der Erlenstraße und laufen in Richtung Nordwesten zur Brücke über die Neue Löcknitz. Auf der Hauptstraße geht es bis zur Straße „Am Schlößchen“. Hier rechts abbiegen. Auf der rechten befinden sich Grundstücke. Dahinter ist hin und wieder der Priestersee erkennbar.

Nach dem letzten Grundstück, kurz vor der Straße wieder nach rechts. Auf einem schmalen Weg geht es am Zaun des benachbarten Anwesens zum Nordufer des Priestersees. Immer auf dem Weg am See bleibend geht es eine halbe Runde bis zum Südufer. Hier endet der Weg. Zwischen Kleingärten geht es zur Straße „Am Priestersee“. An der Straße angekommen nach links und über die Straße „An der Fangschleuse“ und später Lindenwallstraße nach Osten. Die Lindenwallstraße biegt nach Norden ab und endet an der Körperstraße. Hier nach rechts und am Ende wieder nach links in die Feldstraße. An der Hauptstraße nach rechts abbiegen und am Ende des Zaunes des Grundstückes auf der rechten Seite nach rechts abbiegen. In Richtung Süden erreichen wir dann kurz darauf den Nordstrand des Werlsees mit Blick auf den See und die Insel in dessen Mitte.

Weiter am Ufer entlang endet der Weg am Zaun der Median-Klinik. Dem Zaun folgend laufen wir bis zur Hauptstraße und verlassen diese nach rechts an der nächsten Ampelkreuzung bei der Wurzelbergstraße. Über die folgende Walther-Rathenau-Straße führt der Weg nach Osten zur Karl-Marx-Straße und auf den Peetzsee zu. Hier rechts abbiegen und Richtung Kirche laufen. Auf den Fußweg wechseln, der auf den Friedhofsberg hinauf und an der anderen Seite wieder hinab führt. Am Jugendklub nach rechts abbiegen und auf dem großen Steg die schöne Aussicht über den Werlsee genießen.

Der Weg führt nun den Festplatz am See in Richtung Zaun. Es gibt im Zaun eine Tür, die ist zumindest bei uns offen gewesen. Das haben wir aber erst gemerkt, als wir außen am Zaun über den Fußballplatz und die Skateranlage des Jugendklubs zurück auf den Hauptweg liefen, der Abbiegung des Zaunes nach rechts gefolgt sind und kurz vor dem Wasser mal die Klinke gedrückt haben.

Durch die Tür landen wir wieder auf einem Weg direkt am Ufer. Auch dieser Weg endet abermals an einem Zaun. Am Zaun geht es nach Süden und an der folgenden Straße nach rechts. Auf der Werlseestraße unterhalb des Südufers laufen wir bis kurz vor die Häuser auf der Anhöhe an der südwestlichen Spitze des Sees. Hier gibt es nach rechts abgehend einen kleinen Privatweg, der nochmal direkt an das Ufer führt. Zwischen den Häusern sieht man eine kleine Treppe. Hier hoch und immer geradeaus. Es geht erst durch einen schmalen Weg mit Hecken auf beiden Seiten, gefolgt von einer Straße, die uns zurück zur Werlseestraße bringt. Dieser Straße folgend erreichen wir die Eichenallee und auf ihr nach ein paar Schritte den Anfang der Runde.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

Quellen / Leseempfehlungen

de.wikipedia.org

www.tourismus-gruenheide.de

kletterwald-gruenheide.de

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Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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