20. Mai 2022
Best of Kinder- und Jugendtheater: Die Nominierten für den renommierten Preis für Theater für junges Publikum stehen fest.
Generell ist ein Blick auf die Liste der Preisträger und Nominierten für den Ikarus vor dem Theaterbesuch für die Familie generell sehr empfehlenswert. Seit 20 Jahren sichten und bewerten Fachjurys Aufführungen aus dem Repertoire der Berliner Kinder- und Jugendtheater. Viele der Stücke sind immer mal wieder im Programm der Bühnen zu finden.
Nun gibt es ein „Best of“ der aktuellen Saison: die Nominierten – schon das ist eine große Auszeichnung – des Jahres 2022 stehen fest. Die Jury nominiert neun Theaterstücke als “herausragende Inszenierungen für Kinder und Jugendliche“, davon vier im Kinderbereich (0-9 Jahre) und fünf im Jugendbereich (10-18 Jahre).
Im aktuellen Jubiläumsjahr – der 20. Preisverleihung – sichtete die Fachjury an 26 Berliner Theatern 83 Premieren, mehr als doppelt so viel wie in den Vorjahren. Unter den nominierten Stücken sind sowohl große Häuser als auch kleine Theatergruppen zu finden. Alle neun Inszenierungen präsentieren sich bei der IKARUS-Veranstaltung Mitte November, wo auch die Preisverleihung für die besten Stücke stattfindet.
Dabei werden erstmals vier Auszeichnungen verliehen. Denn sowohl die Fachjury als auch die Jugendjury vergeben je einen IKARUS-Preis an jeweils ein Kinder- und ein Jugendtheaterstück. Alle Preise sind gleichwertig mit einem Preisgeld von 2.500 € dotiert. Sämtliche nominierten Inszenierungen sind von September bis Anfang November in den Berliner Theatern für junges Publikum zu erleben und werden nochmals von der Fach- und Jugendjury gesichtet. Der IKARUS-Spielplan mit Terminen und Informationen zu allen nominierten Stücken erscheint im Juli 2022.
„Theater ist für Kinder und Jugendliche nicht nur ein Forum für Kunst, sondern auch ein essenzieller, lebendiger Ort der Kommunikation und des Miteinanders“, sagt Kathrin Völker-Krause, Geschäftsführerin der auslobenden JugendKulturService GmbH. Nach zwei pandemischen Jahren sowie der Omnipräsenz von Krieg und Flucht beweise sich Theater verstärkt als Plattform, auf der ein essenzieller Austausch möglich werde und wichtige Impulse entstehen.
Die Aufarbeitung der Folgen der Pandemie für die junge Generation, da sind Expertinnen sich einig, wird Jahre in Anspruch nehmen. Auch der Jugendkulturservice, und das ist eher ungewohnt, nimmt die Aufgabe der Anwaltschaft für die Jungen an und gibt sich in seinem Statement betont politisch: „Kinder haben ein Recht auf kulturelle Teilhabe. Theater zu erleben ist unverzichtbar und essenziell für eine demokratische Grundbildung. Durch starke Kürzungen im neuen Haushalt des Berliner Senats im Bildungsbereich ist gerade die Kulturelle Bildung stark gefährdet, die noch immer als freiwillige Leistung angesehen wird. Zugänge für Kultur drohen so schnell zu einer sozialen Frage zu geraten, durch die eine Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen nicht mehr möglich wird.“
– Harvest (3+) I Isabelle Schad & Theater o.N.
− Das NEINhorn (4+) I ATZE Musiktheater
− Wo ist meine Schwester? (4+) I Das Weite Theater
− Drachenblut und Blümchenpflaster (5+) I Theater Zitadelle Berlin
− Ich bin Vincent und ich habe keine Angst (10+) I ATZE Musiktheater
− Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück (10+) I GRIPS Theater
− A Human Race (11+) I TANZKOMPLIZEN
− iTalk (14+) I Platypus Theater
− SELFIE (14+) I GRIPS Theater
Auf den Seiten des JKS finden sich Links zu den Webseiten der Theater mit weiteren Informationen zum Stück sowie zu Aufführungsterminen und Ticketbuchung.
https://jugendkulturservice.de/de/theater/ikarus/ikarus-2021/
Ikarus: Trüffelschwein für gutes Kindertheater
Foto oben: Ich bin Vincent und ich habe keine Angst, ATZE Musiktheater